Steter Tropfen höhlt den Stein: Spanien plant eine weitere Reform seines umstrittenen Antidoping-Gesetzes. Ziel sei eine bessere Zusammenarbeit zwischen der Justiz und den Sportverbänden, kündigte Sport-Staatssekretär Jaime Lissavetzky an. So sollen die Verbände künftig Zugang zu Beweisen aus den Ermittlungen gegen dopingverdächtige Sportler erhalten. Details nannte Lissavetzky jedoch nicht.
Spanien reagiert damit offenbar auf die Kritik nach der Aufdeckung des großen Dopingskandals im Radsport im Jahre 2006. Erst vor drei Monaten hatte die spanische Justiz sich etwa geweigert, die Blutbeutel aus dem Labor des mutmaßlichen Dopingarztes Eufemiano Fuentes herauszugeben. Internationale Sportverbände können somit keine Dopingsperren gegen die in den Skandal um die "Operación Puerto" mutmaßlich verwickelten Radprofis verhängen.
Die Herausgabe der Beweismittel war unter anderem von der Weltantidoping-Agentur (WADA), dem Radsport-Weltverband (UCI) und dem spanischen Radsportverband beantragt worden.