Immer wieder, wenn die Rede davon ist, dass ein US-Team oder US-Investoren in die Formel 1 kommen wollen, fällt auch ihr Name als mögliche Fahrerin: Danica Patrick. Viele würden ihn ihr eine echte Publikumsattraktion auch für die Königsklasse sehen. Das Problem dabei ist nur: Der US-Star hat derzeit wenig Lust darauf, den nordamerikanischen Rennsport zu verlassen und in die Formel 1 zu kommen.
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"Etwas, was mir sehr wichtig ist, ist Spaß zu haben", sagt Patrick in einem Interview mit der "Sunday Times". "Und ich denke, dass das Umfeld in der Formel 1 etwas unfreundlicher ist als das im US-Rennsport. In der Formel 1 sieht man nicht, dass Fahrer miteinander herumsitzen." Ex-Formel-1-Piloten wie Takuma Sato, die in den US-Sport wechselten, seien überrascht, "dass hier alle so nett sind. Und das stimmt - jeder ist ruhig, entspannt und freundlich."
Patrick: "Gehe immer nach meinem Bauchgefühl"
Dazu kommt, dass Patrick einen Umzug nach Europa scheut. "Ich bin gern mit meiner Familie und mit meinen Freunden zusammen, nah an zu Hause und mag den Komfort, den die Staaten bieten", räumt sie ein. "Man soll niemals nie sagen, aber es müsste sich mir schon eine wirklich einmalige Gelegenheit bieten, damit ich etwas anderes mache. In diesem und im nächsten Jahr fahre ich in der IndyCar und der NASCAR und dann entschiede ich, ob ich das wieder so mache, oder ob ich mich auf das eine oder andere konzentriere. Ich gehe immer nach meinem Bauchgefühl."
Ist Europas Rennszene altmodisch?
Zudem würde sie sich als Frau im europäischen Rennsport auch nicht so wohl fühlen wie in den USA. In ihrer Jugend verbrachte sie drei Jahre in Großbritannien und fuhr in der Formel Vauxhall und der Formel Ford. "Mir kam dort alles sehr altmodisch vor", erinnert sich Patrick. "Ich habe das Gefühl, dass die Frauenbewegung in den USA schneller vorankommt."
Vertrackte Situation im Training
Patrick erinnert sich an eine Situation, in der sie im Training die schnellste Fahrerin war - und der Besitzer des Teams den männlichen Piloten Feuer unterm Hintern machte. "Zu den männlichen Fahren hat er etwas in der Art gesagt wie: 'Sie ist die Schnellste - was macht ihr? Los, raus auf die Strecke'", so Patrick. "Als ob es nicht in Ordnung gewesen wäre, dass sie langsamer waren als ich. Er würde wahrscheinlich seiner Frau sagen, dass sie ihm das Bier holen soll."