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Hannover 96 im Teamcheck: Es geht wieder gegen den Abstieg


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Hannover 96: Es geht wieder gegen den Abstieg

t-online, Eine Analyse von Michael Glang

31.07.2010Lesedauer: 4 Min.
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Am 20. August startet die Bundesliga in ihre 48. Spielzeit. t-online.de hat alle 18 Klubs unter die Lupe genommen. Teil 4 der Teamcheck-Serie beschäftigt sich mit Hannover 96.

Es ist das Jahr eins nach dem tragischen Freitod von Torhüter Robert Enke. Wohin der Weg für Hannover 96 in der neuen Saison führt, ist vor allem von einer Frage abhängig: Bekommen die Niedersachsen endlich die Schießbude der Liga dicht?

In den beiden vergangenen Spielzeiten stellte 96 jeweils die schwächste Abwehr, kassierte dabei rekordverdächtige 137 Gegentore. Dass die Mannschaft mit dieser Wackel-Abwehr noch immer in der Eliteliga kickt, ist erstaunlich. Sollte Hannover aber wieder ähnlich viele Treffer fangen, dürfte es auch in der neuen Saison von Beginn an nur gegen den Abstieg gehen.

1. Die Transfers: Wer kam, wer ging?

Mit Markus Miller und Ron-Robert Zieler hat 96 zwei neue Torhüter verpflichtet. Trotzdem wird wohl Florian Fromlowitz als Nummer eins in die neue Saison gehen. Emanuel Pogatetz könnte die erhoffte Stabilität in die wackelige Defensive der Niedersachsen bringen. Der Österreicher mit dem vielsagenden Spitznamen "Mad Dog" hat sich in 123 Premier-League-Spielen für den FC Middlesbrough einen Namen als eisenharter Verteidiger gemacht. Der Defensiv-Mann muss aber erst wieder in Form kommen, nachdem er seit einer Knie-OP 2009 ständig mit Verletzungen zu kämpfen hat. Lars Stindl kommt als hoffnungsvolles Offensiv-Talent vom Karlsruher SC und soll Impulse im Hannoveraner Angriff geben. Moritz Stoppelkamp aus Oberhausen empfahl sich ebenso wie Stindl im Laufe der Vorbereitung für einen Platz im Mittelfeld. Ob es beide aber auf Anhieb in die Stammformation schaffen, scheint eher fraglich. Christopher Avevor und Willi Evseev aus der eigenen Jugend sind zunächst als Ergänzungsspieler eingeplant.

Die Abgänge der Routiniers Arnold Bruggink und Jiri Stajner schmerzen 96 ebenso wie der von Mittelfeldakteur Hanno Balitsch, der sein Glück bei Bayer Leverkusen versucht. Drei Spieler, die in den vergangenen Jahren Stützen im Spiel der 96er waren, müssen nun ersetzt werden. Der Deal mit dem ausgeliehenen Stuttgarter Elson ist geplatzt, da er bei der sportmedizinischen Untersuchung durchgefallen ist. Der vom FC Sevilla ausgeliehene Arouna Koné konnte sich in der Bundesliga nicht richtig durchsetzen und kehrt zu seinem alten Verein zurück. Ebenso wie Verteidiger Jan Durica, der von Lokomotive Moskau ausgeliehen war. Jan Rosenthal hat sich nach einer schwachen Saison für einen Wechsel nach Freiburg entschieden und kickt wie Sofian Chahed (zu Holstein Kiel) und Hendrik Hahne (SV Babelsberg) nicht mehr für die Niedersachsen.

2. Der Kader: Stärken und Schwächen

Wie eingangs erwähnt, ist die Defensive das Problem der Hannoveraner. Pogatetz scheint zumindest die Qualität mitzubringen, diese Schwäche abzustellen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Niedersachsen die vielen Abgänge kompensieren können, insgesamt scheint der Kader in Quantität und Qualität schwächer geworden sein. Im Angriff überzeugte bei Hannover in der vergangenen Spielzeit vor allem der wieselflinke Ivorer Didier Ya Konan (neun Saisontreffer). Insgesamt ist die Offensive absolut erstliga-tauglich, 43 eigene Tore in der Saison 2009/2010 belegen das. Die Kunst wird es sein, die Defensive zu verbessern, ohne an Torgefahr einzubüßen.

3. Der Trainer: Mirko Slomka

Mirko Slomka, seit Anfang des Jahres im Amt, hat zumindest den worst case, sprich: den Fall in die zweite Liga, verhindern können. Mehr war aber in dieser Horror-Saison mit dem Freitod von Robert Enke für 96 auch nicht möglich. Spannend bleibt abzuwarten, was Slomka aus dem vorhandenen Kader herausholen kann. Der 42-Jährige gilt als gewiefter Taktiker, der im Stahlbad Bundesliga aber manchmal etwas zu "lieb" daherkommt. Möglicherweise hat der Abstiegskampf dem Trainer die nötige Härte verliehen, auch in Zukunft erfolgreich in der deutschen Eliteliga zu arbeiten.

4. Das Umfeld: Wie ist die Stimmung?

In der Vorbereitung gab es leise Misstöne zwischen Trainer Slomka und Manager Jörg Schmadtke bezüglich der geplanten Transferaktivitäten. Slomka hätte gerne neben einem Mittelfeld- und Außenbahnspieler noch eine neue Spitze verpflichtet, vom Manager aber eine Absage erteilt bekommen. Trotzdem scheint es so, dass der Trainer in Ruhe arbeiten kann. Auch als Hannover in der letzten Saison mit dem Rücken zur Wand stand, hielt die sportliche Führung zum 42-Jährigen.

5. Die Vorbereitung: So liefen die Testspiele bisher

Nach einem 4:2 gegen Wisla Krakau traf 96 in zwei Spielen gegen unterklassige Gegner insgesamt 20 Mal (14:0 gegen den FC Grone, 6:1 gegen den SV Ramlingen/Ehl), bevor sich die Mannschaft beim 1:1 gegen Oberligist TSV Ottersberg blamierte. Jan Schlaudraff scheiterte zu allem Überfluss mit einem Foulelfmeter. Gegen Roter Stern Belgrad (2:3) und Kayserisport (0:2) setzte es wieder Niederlagen. Nach der 1:2-Pleite gegen den FC Valencia wurde die Mannschaft vom Publikum ausgepfiffen.

6. Die Startelf: So will Slomka spielen lassen

In der Defensive sollen besonders Pogatetz und der neue Spielführer Steven Cherundolo für Stabilität sorgen. Im Angriff gibt es Variationsmöglichkeiten, Neuzugang Lars Stindl kann sich berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an machen.

7. Unsere Prognose: Es geht gegen den Abstieg

Nachdem sich Hannover in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag durch ein 3:0 beim VfL Bochum retten konnte, wird es wieder schwer für die Niedersachsen. Viel wird davon abhängen, ob die 96er es schaffen, sicherer in Defensive zu stehen. Für einen Platz im gesicherten Mittelfeld fehlt der Mannschaft nach den Abgängen einfach die Qualität. Ob die Neuen die erhofften Verstärkungen sind, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Daher die Prognose: Hannover kämpft bis zum Schluss gegen den Abstieg und muss vielleicht den Gang in die Relegation gehen, um die Klasse zu halten.

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