Zweiter Sieg, beste Aussichten: Die deutschen Volleyballer haben bei der WM in Italien die Runde der besten zwölf Teams dicht vor Augen und dürfen sogar wieder vom Halbfinale träumen. Angeführt von Top-Angreifer Georg Grozer wurde das junge deutsche Team in Catania gegen Puerto Rico seiner Favoritenrolle gerecht und machte mit dem ungefährdeten 3:0 (25:22, 25:22, 25:18) den zweiten Turniersieg perfekt.
"Das war eine klare Sache", sagte Sportdirektor Günter Hamel vom Deutschen Volleyballer-Verbandes (DVV). "Das könnte vielleicht die Befreiung gewesen sein." Dank des deutlichen Erfolgs können die Männer des DVV fast schon für die nächste Runde planen. Mit einem weiteren Sieg gegen WM-Gastgeber Italien hätte das Team den Gruppensieg sicher und wäre nur noch zwei Erfolge vom Halbfinale entfernt.
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Grozer nutzt zweiten Satzball
Drei Tage nach dem Erfolg gegen Kanada durfte sich das Team von Bundestrainer Raúl Lozano schon vor dem Anpfiff freuen. Kapitän Björn Andrae konnte trotz einer Knochenhautentzündung im Knie gegen die Karibik-Ballkünstler auflaufen. Doch gegen den Weltranglisten-17. machten sich die Deutschen das Leben zunächst selbst schwer. Durch viele Aufschlagfehler hielten sie den Gegner im Spiel, nach 25 Minuten konnte aber Grozer mit einem Schmetterschlag den zweiten Satzball zum Gewinn des ersten Durchgangs nutzen.
"Freispielen" - das hatte Sportdirektor Hamel nach den zittrigen Vorrundenleistungen vom deutschen Team eingefordert. Doch auch nach dem erfolgreichen Auftakt fehlte dem DVV-Spiel gegen die Karibik-Volleyballer weiter der Glanz. Am Netz konnten die deutschen Männer aber ihre athletische Überlegenheit ausspielen.
Steuerwald: "Wir wirkten etwas verkrampft"
Auch der dritte Durchgang verlief zunächst ausgeglichen. Wie in den beiden Sätzen zuvor konnten sich die deutschen Männer aber im entscheidenden Moment absetzen und dank einer soliden Leistung den Sieg perfekt machen. "Wir können jetzt optimistisch in die Partie gegen Italien gehen. Aber es ist immer noch ein bisschen die Handbremse drin", klagte Hamel. Auch Zuspieler Patrick Steuerwald war nicht ganz zufrieden: "Wir wirkten etwas verkrampft."
Nun geht es gegen Italien um den Gruppensieg - und um den möglicherweise auch leichteren Weg ins nicht mehr so ferne Halbfinale. "Italien ist ein unangenehmer Gegner", warnte Steuerwald vor dem dreimaligen Weltmeister und stellte sich auf einen heißen Tanz gegen die WM-Gastgeber ein. "Sie haben natürlich die Zuschauer im Rücken, und die sind hier bestimmt ganz schon heißblütig."