War der Druck am Ende zu groß? Der frühere Profi-Mountainbiker Alberto Leon, ein Vertrauter des als Doping-Arzt beschuldigten Eufemiano Fuentes, hat offenbar Selbstmord begangen. Das berichten übereinstimmend spanische Medien. Ein Sprecher der Guardia Civil aus San Lorenzo del Escorial bestätigte, dass die Leiche des 37 Jahre alten Spaniers am Montag entdeckt worden sei.
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Gegen Leon wurde im Rahmen des jüngsten spanischen Doping-Skandals ermittelt. Leon stand im Verdacht, in die Affäre "Operacion Galgo" (Operation Windhund) um Fuentes verwickelt gewesen zu sein. Er soll als Kurier des Mediziners gearbeitet und als Drahtzieher fungiert haben. Wie es heißt, habe die Polizei in seinem Haus nahe Madrid mehrere Blutbeutel gefunden. Auch der Handel mit verbotenen Substanzen wurde ihm vorgeworfen.
Gegen Auflage auf freiem Fuß
Leon war einer von 14 Verdächtigen, die während der Ermittlungen festgenommen wurden. Er soll neben sechs weiteren Personen zum Kern des Dopingrings gehört und als Drahtzieher fungiert haben. Der des Dopings geständige Langstreckenläufer Alemayehu Bezabeh hatte Leon im späteren Prozess schwer belastet. Leon sei medizinisch ausgebildet gewesen und von den Sportlern nur "El doctor" genannt worden. Bereits während der Ermittlungen zum Radsport-Skandal, der "Operacion Puerto" (Operation Bergpass), war er als Helfer des spanischen Dopingarztes Eufemiano Fuentes verhaftet worden.