Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat angekündigt, der Königsfamilie von Bahrain 30 Millionen Euro Ausrichter-Gebühr zu erlassen. Der Große Preis von Bahrain war zuvor aus politischen Gründen abgesagt worden. "Ich verlange kein Geld von ihnen für ein Rennen, das sie nicht bekommen", sagte er dem "Daily Telegraph". Der "Times" erklärte der 80 Jahre alte Milliardär: "Ich möchte loyal zum König Hamad bin Issa al-Chalifa sein, denn er tut alles, was er kann, die Dinge mit seinen Leuten wieder in Ordnung zu bringen."
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Niemand wolle daraus Profit schlagen, betonte Ecclestone, nachdem das für den 13. März geplante Rennen wegen der politischen Unruhen in dem Staat am Persischen Golf abgesagt worden war. "Der König war in Sorge um die Formel 1 und unsere Sicherheit, daher hat er die Entscheidung getroffen", erklärte Ecclestone: Dabei brauche er keine Leute, die ihm "in den Rücken fallen". Es sei wie bei einer Naturkatastrophe: "Niemand hätte das einen Monat zuvor vorhersagen können", so der Brite.
Keine Sonderzahlung vereinbart
Gegen einen Ausfall dieser Art sei das Formula One Management auch nicht versichert. Das Geld würde letztlich auch den Teams am Ende der Saison fehlen, sie partizipieren zur Hälfte an den Einnahmen. Erst wenn das Rennen neu angesetzt würde, muss Bahrain zahlen. Ecclestone bestätigte, dass es sich um rund 30 Millionen Euro (40 Millionen Dollar) handele. Von einer Sonderzahlung für das Privileg, Gastgeber des ersten Rennens der Saison zu sein, wollte Ecclestone aber nichts wissen.
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Nachholtermin steht noch lange nicht fest
Die Frage nach einem Nachholtermin gestaltet sich derweil schwierig. Während die Testfahrten, die vom 3. bis 6. März auf dem Wüstenkurs in Sakhir stattfinden sollten, nun vom 8. bis 11. März auf dem Circuit de Catalunya ausgetragen werden, suchen die Verantwortlichen nach einem Zeitfenster für den Großen Preis von Bahrain. "Wenn wieder alles friedlich ist, was wir hoffen, dann versuchen wir unser bestes, ihn unterzubringen", sagte Ecclestone.
Rennkalender: Abu Dhabi und Sao Paulo gesetzt
Spekuliert wurde bereits mit einem Wochenende im November, entweder direkt vor oder nach dem Rennen im benachbarten Abu Dhabi. Gegebenenfalls würde das aber bedeuten, dass binnen drei Wochen drei WM-Läufe stattfinden, denn vierzehn Tage vor Abu Dhabi soll die Formel-1-Premiere in Indien steigen.
Eine Verlegung des letzten Rennens 2011 in Sao Paulo auf das zweite Adventswochenende würde dazu führen, dass die Formel 1 mit dem brasilianischen Fußball kollidiert. Denn am 4. Dezember ist der letzte Spieltag der Meisterschaft. Und es wird nicht erwartet, dass die Verantwortlichen des Grand Prix’ in Sao Paulo das Privileg des möglicherweise alles entscheidenden Rennens freiwillig abgeben.