Auch 2013 sind Red Bull und Sebastian Vettel wieder die Gejagten. Nach drei WM-Titeln in Serie will die Konkurrenz die Stiere endlich vom Thron stürzen. Der deutsche Weltmeister scheint aber keineswegs satt zu sein. Ob Stardesigner Adrian Newey wieder das beste Auto gebaut hat, steht allerdings in den Sternen.
Denn bisher hat Red Bull noch nicht gezeigt, was im RB9 steckt. Bei den letzten Testfahrten lagen Vettel und Mark Webber ganze zwei Sekunden hinter der Spitze. "Das ist eine Menge", sagte Sky-Experte Marc Surer im Interview mit t-online.de. Der ehemalige Formel-1-Fahrer sieht noch Probleme beim Weltmeister-Team. "Red Bull hat auf neue Teile gehofft. Diese haben die Techniker extra am letzten Testtag verbaut, damit die Konkurrenz sie nicht kopieren kann. Doch die Teile haben nicht funktioniert, das Auto ist nicht schneller geworden. Jetzt rauchen natürlich die Köpfe bei den Ingenieuren. Neue Lösungen müssen her."
Vettel: Es wir sehr eng
Das heißt natürlich nicht, dass Red Bull jetzt schon im Hintertreffen ist. Letztlich wird sich das Kräfteverhältnis wohl ähnlich wie in der vergangenen Saison darstellen. Die Regeländerungen sind nur marginal und die meisten Boliden keine kompletten Neukonstruktionen. Vieles baut auf der Version des Vorjahres auf - und da war der Red Bull richtig schnell.
Vettel stellt sich schon jetzt auf eine harte Titelverteidigung ein. "Es wird wieder sehr eng sein", sagte er. Für Red Bull kann es nur ein Ziel geben: die doppelte Titelverteidigung. "Die beiden Pokale machen sich ganz gut in unserem Trophäenschrank", sagte Teamchef Christian Horner. "Wir würden sie gerne behalten." Auch für Nico Rosberg steht indes fest: "Red Bull wird wieder das Team sein, das es zu schlagen gilt."
Fragezeichen bleiben
Vettel hält von seinem neuen RB9 schon jetzt viel. "Es ist wieder ein Schritt nach vorne", sagte der dreimalige Weltmeister. Aber ist der Schritt groß genug, oder ziehen die Konkurrenten mit Siebenmeilenstiefeln an Red Bull vorbei? Surer erzählte, dass die neuen Teile bei den Tests nicht wie erwartet funktioniert hätten. Entscheidend wird sein, welches der Topteams die neuen Reifen zuerst durchschaut.
Form-Barometer: Große Fragzeichen bei Red Bull - dennoch führt der Weg zum Titel nur über das Erfolgsteam.