Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg - unattraktiver geht's kaum. Das dachten sich anscheinend die Verantwortlichen der Werkself und baten deshalb 15.000 Dauerkarten-Inhaber schriftlich, am vergangenen 28. Spieltag auch wirklich in der BayArena zu erscheinen. Dafür schüttete der Klub sogar Belohnungen aus, wie "RP Online" berichtet.
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Zu gewinnen gab es für die Leverkusener Anhänger ein Abendessen mit Mannschaftskapitän Simon Rolfes oder eine Wellness-Reise im Wert von gut 5000 Euro. "Sobald Ihre Dauerkarte von unserem Zutrittssystem erfasst wurde, nehmen Sie automatisch an der Verlosung teil", hieß es in dem Schreiben.
Drei verschiedene Versionen
Nicht alle bekamen jedoch die Chance auf ein "Captain's Dinner", denn im Rahmen der ungewöhnlichen Marketing-Aktion wurden verschiedene Versionen des Briefes verschickt. Ein Teil der Fans wurde nur eindringlich um Unterstützung in der Arena gebeten. Andere bekamen zugesichert, beim letzten Heimspiel der Saison namentlich im Stadionheft erwähnt zu werden. Welche der drei Versionen verschickt wurde, bestimmte der Zufall.
Was ist nötig, um die Fans ins Stadion zu holen?
Die Marketingaktion entstand in Kooperation mit einer privaten Hochschule aus Wiesbaden: Der Verein will die Reaktionen auf die einzelnen Versionen auswerten. Es soll erörtert werden, ob es ausreicht, die Unterstützung für das Team einzufordern und somit an die Fan-Ehre zu appellieren, oder ob ein ideeller bzw. materieller Anreiz nötig ist, um die Fans ins Stadion zu locken.
Die Gründe für die Aktion liegen nicht nur in der geringeren Attraktivität des Gegners, der mit eher wenigen Fans anreist, sondern auch darin, dass erfahrungsgemäß knapp zehn Prozent der Dauerkarteninhaber nicht im Stadion erscheinen. Am Ende lohnte sich der Stadionbesuch für das Gros des Leverkusener Anhangs in jedem Fall nicht: Die Werkself und der VfL trennten sich 1:1 (1:0).