Die deutschen Schwimmer durften nach erneut schwachen Vorläufen nur als Final-Zuschauer die enteilte Konkurrenz bei der Weltmeisterschaft in Barcelona bestaunen. Der Weltrekord der 16 Jahre alten US-Amerikanerin Katie Ledecky oder die Dominanz des Franzosen Yannick Agnel über die Königsstrecke 200 Meter Freistil demonstrierten, wie weit die Weltspitze enteilt ist.
Im stimmungsvollen Palau Sant Jordi sorgte ein Teenager für die La-Ola-Welle. US-Girl Ledecky wurde mit 16 Jahren die bislang jüngste Titelträgerin über 1500 Meter Freistil und blieb in 15:36,53 Minuten sechs Sekunden unter dem bisherigen Weltrekord. "Ich kann es selbst kaum glauben, es war mein bislang härtestes Rennen", sagte sie. Titelverteidigerin Lotte Friis (Dänemark) schlug als Zweite ebenfalls unter der alten Bestmarke an und schwamm in 15:38,88 Europarekord.
"Kirsche auf der Eiscreme"
Eine Stunde später kam Litauens Olympiasiegerin Ruta Meilutyte knapp an ihren einen Tag alten Weltrekord heran und holte sich WM-Gold über 100 Meter Brust in 1:04,42 Minuten. Es war nach der Bestzeit am Vortag für sie die "Kirsche auf der Eiscreme". Sie ist die jüngste Schwimmerin, die einem Olympiasieg den WM-Titel folgen ließ.
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Zuvor hatte die 18 Jahre alte Missy Franklin (USA) nach den 400 Metern Freistil auch die 100 Meter Rücken gewonnen. In 58,42 Sekunden lag die Olympiasiegerin vor der Australierin Emily Seebohm. Weiteres US-Gold holte Olympiasieger Matt Grevers über 100 Meter Rücken.
Agnel überrascht sich selbst
Die vielen französischen Fans sangen bei Agnels Siegerehrung die "Marseillaise" lauthals mit. Der Olympiasieger gewann die prestigeträchtigen 200 Meter Freistil in Weltjahresbestzeit von 1:44,20 Minuten. "Ich bin selbst überrascht, ich wollte eigentlich nur ins Finale", sagte der 21-Jährige.
Zweiter wurde überraschend Conor Dwyer aus den USA vor dem Russen Danila Isotow. Titelverteidiger Ryan Lochte aus den USA wurde nur Vierter. "Das war nicht mein Abend. Ich muss das hinter mir lassen, denn ich habe hier noch viele Rennen", sagte er.