Berlin (dpa) - Für den deutschen Spitzenfunktionär Walther Tröger ist das Doping-System der Bundesrepublik mit dem der ehemaligen DDR nicht vergleichbar.
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"Systematisches Doping hat es unter dem Dach des Bundesinnenministeriums, des Bundesinstituts für Sportwissenschaft und der Sportorganisationen nach meiner Überzeugung nicht gegeben", erklärte der langjährige Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa.
Unter Berufung auf Ergebnisse der Arbeit einer Forschergruppe der Berliner Humboldt Universität mit dem Titel "Doping in Deutschland 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation" hatte die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag über systematisches Doping in der Bundesrepublik seit Beginn der 1970er-Jahre berichtet. Etliche Politiker hätten von Doping gewusst und es zumindest geduldet. Kritiker seien kaltgestellt worden.
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Der inzwischen 84 Jahre alte Tröger war von 1961 bis 1992 NOK-Generalsekretär und damit rechte Hand des damaligen NOK-Präsidenten Willi Daume. "Die Legende Willi Daume wird durch diesen Bericht keinen Schaden nehmen. Er hat in Deutschland auch kein Doping unter der Hand akzeptiert. Im Gegenteil, er hat all die Jahre schlüssig gegen Doping gekämpft", sagte Tröger, von 1992 bis 2002 selbst NOK-Präsident.
Auch er selbst rechnet mit keinen Negativfolgen. "Ich befürchte keine Konsequenzen. Ich habe in dieser Zeit, alles, was in meiner Verantwortung war, gewusst und vertreten können. Ich habe im Rahmen der Politik des NOK intensiv am Kampf gegen Doping mitgearbeitet", sagte Tröger und forderte die Nennung konkreter Namen: "Ich setze mich seit Jahren für eine vollständige Offenlegung aller Details ein."