Berlin (dpa) - Bisher unentdeckt gebliebene Doper müssen zittern. Die Kontrolllabore in Köln und Moskau haben nach Angaben der ARD verbesserte Nachweismethoden für verbotene Substanzen entwickelt.
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Konkret können demnach das aus DDR-Zeiten bekannte Anabolikum Oral-Turinabol und die Substanz Stanozolol, mit der Ben Johnson 1988 bei Olympia überführt worden war, länger rückwirkend nachgewiesen werden. In diesem Jahr seien "hunderte von Athletenproben" positiv auf die beiden Präparate getestet worden, hieß es. Noch 2012 wären all diese Proben nach Auskunft der Labore unentdeckt geblieben, weil die "Nachweisfenster" kleiner waren. Dies meldete die Dopingredaktion der ARD am Samstag.
IOC-Chefmediziner Arne Ljungqvist forderte, eingefrorene Dopingproben von Olympischen Spielen erneut zu untersuchen: "Dieser Fall ist ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit, Nachtests der olympischen Dopingproben durchzuführen. Hier würde ich sicher Nachtests durchführen. Dafür haben wir ja das Mandat", sagte er.
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Das "Nachweisfenster" für die Entdeckung nach der Verabreichung von Oral-Turinabol beträgt nach Schätzungen des Moskauer Laborchefs Grigori Rodchenko jetzt sechs Monate und mehr und ist damit deutlich größer als zuvor. Das trifft nach ARD-Informationen auch auf die Substanz Stanozolol zu, die im Kölner Labor dank der neuen Nachweismethode in weit mehr als 100 Urinproben entdeckt wurde.
Aufgrund der bis Ende 2014 geltenden Verjährungsfrist von acht Jahren kämen für Nachkontrollen alle Dopingproben der Olympischen Spiele seit 2006 in Betracht.