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Bundesliga: Götze zeigt nach BVB - FCB Verständnis für Pfiffe


Am liebsten unsichtbar
Mario Götze über schwieriges Dortmund-Spiel: "Nicht angenehm"

Von sid, dpa, t-online
24.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Mario Götze (re.) möchte nach seinem Treffer nicht jubeln.Vergrößern des BildesMario Götze (re.) möchte nach seinem Treffer nicht jubeln. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Die übergroße schwarze Mütze, unter deren Schutz Mario Götze aus dem Stadion schlich, wirkte wie eine Tarnkappe - und war damit das Symbol des Abends. Es war offensichtlich, dass Mario Götze bei diesem 3:0 von Bayern München im Gipfeltreffen der Hauptdarsteller wider Willen war, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte und dass er am liebsten einfach unsichtbar gewesen wäre.

Versucht hatte der ehemalige Star von Borussia Dortmund alles. Aufgewärmt hatte er sich im Spielertunnel, nach seinem Tor an alter Wirkungsstätte hob er entschuldigend die Hände, und als er beim Rausschleichen aus dem Stadion von den Journalisten gestellt wurde, blieb er ungewohnt hilflos stehen und verlangte nach Markus Hörwick. Der Bayern-Mediendirektor stieß hinzu und erklärte, dass Götze diesmal lieber nichts sagen wolle. Der zog erleichtert weiter und musste vom Ordner erst einmal darauf hingewiesen werden, "dass dein Bus heute auf der anderen Seite steht".

Besuch in der BVB-Kabine

Erst einen Tag später in der neuen Heimat, bei den Freunden des klubeigenen FCB.tv, äußerte sich Götze. Er vermied es aber auch dort so gut es ging, über seine Gefühle zu sprechen. "Ich wollte der Mannschaft helfen, es stand noch 0:0. Da war natürlich die Situation nicht so angenehm, eingewechselt zu werden und dann vom ganzen Stadion ausgepfiffen zu werden", sagte Götze, der für die Reaktion der BVB-Fans sogar "ein bisschen Verständnis" hatte.

Nach der Partie habe er noch seine ehemaligen Mitspieler in der Kabine besucht. "Natürlich waren die Spieler enttäuscht", berichtete der Offensivakteur. "Es sind alles gute Freunde von mir, ich habe lange mit denen zusammengespielt. Ich denke, das gehört sich einfach so."

Schwerste Spiel seiner Karriere

Alles in allem hatte der 21-Jährige den Spießrutenlauf und das vielleicht schwerste Spiel seiner bisherigen Karriere gut überstanden. Nicht nur, weil er mit einem schönen Außenrist-Schuss zehn Minuten nach seiner Einwechslung die Weichen auf einen Bayern-Sieg gestellt hatte.

Die Offiziellen beider Vereine hatten alles getan, um das in einem hemmungslosen Pfeifkonzert bei der Einwechslung gipfelnde Reizklima nicht zu forcieren. Trainer Jürgen Klopp schloss seinen früheren Lieblingsschüler vor und nach dem Spiel fest in den Arm - auf dem Platz und damit für jeden sichtbar. Der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz war nach dem Schlusspfiff erster Gratulant des abtrünnigen Eigengewächses. Und Stadionsprecher Norbert Dickel verschluckte bei der Durchsage des Torschützen zum 0:1 kurzerhand den Namen.

Watzke lobt Götze als "coolen Hund"

Auch die 3,4 Millionen Facebook-Freunde Götzes und seine 513.000 Follower bei Twitter hielten sich an die wohl wichtigste Vorgabe des Abends: Deeskalation. Nicht nur Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer lobte den "großen Spieler und großen Menschen, der mit seiner Reaktion beim Tor seinen Respekt vor dem Klub und seine große Persönlichkeit" gezeigt habe. Auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sprach anerkennend über den "coolen Hund" Götze.

"Ich frage mich nur, warum er solche Tore nie für Dortmund geschossen hat", flachste derweil Klopp, der dann aber gleich Gegenbeispiele nachlieferte. Bayern-Trainer Pep Guardiola berichtete von vielen Gesprächen, die er vor dem Spiel mit seinem Jungstar geführt habe. "Wir haben darüber gesprochen, dass ihm all das viel bedeutet, der Trainer, die Fans, der Verein", sagte der Spanier, der dennoch keinerlei Zweifel hatte, Götze einzuwechseln. "Ich weiß, dass er ein sehr gut erzogener Junge ist und seinen Verstand beisammen hat. Und es war wichtig, dass er reinkam."

"Solche Geschichten schreibt nur der Fußball"

Was auf Götze eingeprasselt war, war aber auch den Mitspielern nicht verborgen geblieben. "Ich habe großen Respekt vor ihm", erklärte Bayerns zweiter Torschütze Arjen Robben. "Er hat gewusst, was auf ihn zukommt." Am Ende lag allen aber eine der meistzitierten Phrasen ihres Sports auf den Lippen. "Solche Geschichten schreibt wohl nur der Fußball", sagte Thomas Müller.

Mario Götze war all das ziemlich egal. Er war einfach nur froh, dass sein schwerster Tag vorbei war.

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