New York (dpa) - Die Sportstars Martina Navratilova und Jason Collins haben vom Internationalen Olympischen Komitee ein stärkeres Eintreten für homosexuelle Sportler gefordert.
Sport aktuell
"Schwule und Lesben müssen in so vielen Ländern immer noch Schimpfwörter und Schikanen oder sogar Gefängnisstrafen über sich ergehen lassen. In sechs Ländern droht ihnen sogar die Todesstrafe. Der Sport hat die Macht, daran etwas zu ändern", sagte Navratilova bei den Vereinten Nationen in New York. Die Tennisspielerin hatte sich 1981 als lesbisch zu erkennen gegeben, NBA-Basketballer Collins als erster Sportler in einer großen US-Mannschaftssportart der USA im April dieses Jahres als schwul.
"Das IOC sagt, Sport und Politik dürften nicht vermischt werden. Das ist fern jeder Realität, denn Sport und Politik werden jeden Tag vermischt", sagte Navratilova. Nach Ansicht der beiden Sportler werden die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi in einer für Homosexuelle feindlichen Atmosphäre stattfinden. "Ich habe keine Angst um die Sicherheit der Sportler", sagte Navratilova. "Aber was ist mit der Zeit davor und danach? Da wird weiter diskriminiert." Dennoch lehnte sie einen Boykott der Spiele ab. "Darunter leiden nur die Sportler und es hilft nicht."