Hiobsbotschaft für Red Bull: Das Team um Weltmeister Sebastian Vettel muss vor dem Rennen in Monaco am kommenden Sonntag (ab 13.45 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) das Chassis umbauen.
Der Grund: Die Frontkamera des Autos liefert noch immer nicht zufriedenstellende TV-Bilder. Bereits vor dem Grand Prix von Spanien musste der Rennstall wegen des gleichen Anlasses an der Front Veränderungen vornehmen. Doch das reichte den Formel-1-Verantwortlichen offenbar noch nicht.
Gewicht gespart und aerodynamisch im Vorteil
Red-Bull-Stardesiger Adrian Newey hatte sich im Vergleich mit der Konkurrenz eine besonders elegante und aerodynamische Lösung einfallen lassen. Er montierte die Kamera einfach in die Nase des RB 10. Bei Mercedes, Ferrari und Co. sitzt die Kamera hingegen auf zwei symmetrischen Flügelchen, die rechts und links am Chassis moniert sind. In ähnlicher Weise muss Red Bull nun auch sein Auto umbauen.
Neweys bisherige Lösung hatte zwei Vorteile für Red Bull: Zum einen sparte das Team Gewicht, da keine zusätzlichen Kameragehäuse angebracht werden mussten. Zum anderen musste Red Bull keine aerodynamischen Nachteile in Kauf nehmen. Denn auch wenn die Flügelchen rechts und links des Chassis klein sind: Bei Tempo jenseits der 300 Stundenkilometer können sie beträchtliche Verwirbelungen erzeugen.
Kamerapositionen nicht eindeutig bestimmt
Doch warum durfte Red Bull mit der integrierten Frontkamera bislang fahren und jetzt nicht mehr? Im Reglement sind die Kamerapositionen nicht eindeutig bestimmt, nur gewisse Bereiche vorgegeben. Allerdings müssen Halterungen benutzt werden - und genau hier liegt der Knackpunkt.
Ob die Regel-Wächter den Red-Bull-Fehler erst jetzt entdeckt haben oder aber die Österreicher von der Konkurrenz angeschwärzt wurden, ist unklar. Letzterer Gedanke ist aber durchaus denkbar: Im knallharten WM-Kampf ist eben jedes Mittel recht.