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Ex-Fußballprofi Andreas Biermann begeht Selbstmord


Jahrelange Depressionen
Andreas Biermann mit 33 Jahren gestorben

Von sid
Aktualisiert am 20.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Andreas Biermann litt an Depressionen und verstarb im Alter von nur 33 Jahren.Vergrößern des BildesAndreas Biermann litt an Depressionen und verstarb im Alter von nur 33 Jahren. (Quelle: Martin Hoffmann/imago-images-bilder)
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Andreas Biermann ist tot. Der ehemalige Profi litt seit 2004 an Depressionen, jetzt hat er den Kampf gegen die Krankheit verloren. Biermann wurde nur 33 Jahre alt. "Unser Seniorenspieler Andreas Biermann hat seine depressive Krankheit nicht überwinden können und ist gestern morgen verstorben. Unser Mitgefühl ist bei seiner Familie", schrieb sein Berliner Klub FSV Spandauer Kickers auf seiner Facebook-Seite. Biermann hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder.

Fünf Jahre nach dem Selbstmord von Robert Enke wird der deutsche Fußball erneut von einem tragischen Tod erschüttert. Biermanns ehemaliger Mitspieler Fabian Boll reagierte betroffen. "...geschockt, entsetzt und traurig! Ruhe in Frieden, mein 'Biere'...", schrieb die St. Pauli-Legende bei Facebook.

Offenbar setzte Biermann seinem Leben selber ein Ende. "Es stimmt leider. Andreas hat sich umgebracht. Wir sind alle geschockt und tieftraurig", sagte Günter Hagedorn, Geschäftsführer der Spandauer Kickers, der "Bild am Sonntag". Auch der FC St. Pauli, für den Biermann zwischen 2008 und 2010 zehn Zweitliga-Partien bestritt, trauert. "Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen", teilte der Klub mit.

"Leider wird die Krankheit immer noch als Schwäche ausgelegt"

Seit zehn Jahren hatte Biermann, der unter anderem für Hertha BSC, Union Berlin und den FC St. Pauli spielte, Depressionen. Doch erst nach dem Tod von Enke wurde ihm bewusst, dass er krank war. Biermann ging an die Öffentlichkeit, redete in Talkshows, kämpfte, ließ sich stationär behandeln und wollte die Krankheit Depression enttabuisieren. "Leider wird die Krankheit immer noch als Schwäche ausgelegt", sagte Biermann einmal: "Ich fand es wichtig, die Erfahrungen, die man während der Therapie sammelt, zu teilen. Um damit auch Ängste zu nehmen und dazu beizutragen, dass man in Zukunft offen darüber reden kann."

Biermann schrieb 2011 seine Autobiographie mit dem Titel "Rote Karte Depression" - um das Erlebte zu verarbeiten und anderen Depressiven Mut zu machen, sich behandeln zu lassen und um das Leben zu kämpfen. Biermann ging auf Lesetour, fing an, Psychologie zu studieren. Sogar seine Handynummer stellte er ins Internet, damit sich Betroffene bei ihm melden können. Und Biermann spielte nach seinem Klinikaufenthalt wieder Fußball - aber nicht mehr als Profi.

"Menschlich der einzig richtige Schritt"

Den mutigen Schritt, seine Krankheit öffentlich zu machen, bereute Biermann daher später. "Menschlich war es damals der einzig richtige Schritt - das sehe ich auch heute noch so. Beruflich hingegen bereue ich mein Bekenntnis", sagte er: "Ich habe dadurch meinen Job verloren. Für meine Familie war das dramatisch. Die Verantwortlichen in den Vereinen haben mir zunächst viele Versprechungen gemacht, die sie später dann nicht eingehalten haben."

Im Februar 2012 offenbarte Biermann auf seiner Facebook-Seite, dass er zum dritten Mal versucht habe, sich das Leben zu nehmen. "Egal ob privat oder beruflich, momentan könnt's nicht schlechter laufen", schrieb er und flehte um Hilfe: "Hat jemand eine Idee für mich, mir fällt leider nichts mehr ein. Den Suizidgedanken habe ich nach wie vor, ich fühle mich sehr schlecht." Am Freitag ist Andreas Biermann gestorben. Er wurde nur 33 Jahre alt.

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