Medaillentraum lebt weiter Deutsche Volleyballer stehen im WM-Halbfinale
News folgenDie deutsche Nationalmannschaft steht bei der Volleyball-WM in Polen nach einer Glanzleistung vorzeitig im Halbfinale und greift nach dem ersten Edelmetall seit 44 Jahren. Die erstarkte Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen siegte gegen den Iran hochverdient mit 3:0 (25:15, 25:21, 25:19) und feierte im elften Spiel den achten Sieg.
Einen Tag nach dem bitteren 0:3 gegen Frankreich zum Auftakt der zweiten Zwischenrunde präsentierte sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) wieder von ihrer besten Seite und muss auch nicht mehr auf einen Sieg der Franzosen gegen den Iran hoffen.
Nach dem nie gefährdeten Erfolg ist die deutsche Mannschaft nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Dreiergruppe zu verdrängen. Bei einem deutlichen Sieg der Iraner ist sogar noch der erste Platz möglich. Mögliche Gegner im Halbfinale am Samstag sind Titelverteidiger Brasilien, Olympiasieger Russland oder Gastgeber Polen.
Deutscher Block unüberwindbar
In der Spodek Arena in Kattowitz taten sich die deutschen Schmetterkünstler in der Anfangsphase längst nicht so schwer wie 24 Stunden zuvor gegen die Franzosen. Hochkonzentriert und mit der nötigen Aggressivität am Netz ging der Weltranglisten-Zehnte schnell mit 11:6 in Führung. Mittelblocker Max Günthör zeigte sich hervorragend aufgelegt und hatte großen Anteil am schnellen ersten Satzgewinn.
Die mit viel Risiko aufschlagenden Iraner gingen als Überraschungsteam des Turniers in die Begegnung. In Seyed Mousavi hatten sie den mit Abstand besten Blocker der WM in ihrer Reihen, kamen jedoch auch im zweiten Satz nicht richtig ins Spiel. Vor allem der überragende deutsche Block schien unüberwindbar und sorgte wieder für eine schnelle Führung.
Bestes gesamtdeutsches Ergebnis
Das DVV-Team wirkte wie ausgewechselt und ließ kaum eine Punktchance aus, mit viel Energie wurde auch der letzte Satz gewonnen. Im bereits elften Spiel in nur 16 Tagen in Polen wurden Starspieler Georg Grozer und Co. von der Aussicht auf eine Medaille angetrieben. Das beste WM-Resultat seit 40 Jahren ist bereits gesichert. "Aber wir brauchen etwas um den Hals", hatte Heynen gesagt - und damit natürlich Edelmetall gemeint.
Deutschland peilt in Polen die erste Medaille seit Gold für die DDR 1970 in Bulgarien an. Vor allem in den ersten beiden Runden zeigte sich das deutsche Team stark und musste sich in neun Spielen nur Russland und Brasilien geschlagen geben. Platz acht bei der WM 2010 in Italien war bislang das beste Resultat seit der Wiedervereinigung, das hat die DVV-Auswahl als Halbfinalist bereits übertroffen.
