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Gladbach im Teamcheck: Geheimfavorit? Warum eigentlich nicht!


Bundesliga-Teamcheck
Geheimfavorit Gladbach? Warum eigentlich nicht!

Von t-online
Aktualisiert am 05.08.2015Lesedauer: 3 Min.
Gladbachs Neuzugang Lars Stindl (li.) klatscht mit Patrick Herrmann ab.Vergrößern des BildesGladbachs Neuzugang Lars Stindl (li.) klatscht mit Patrick Herrmann ab. (Quelle: Lacy Perenyi/imago-images-bilder)
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Von Björn Wannhoff

"Nach drei Meistertiteln in Folge für den FC Bayern wäre normalerweise ein anderer Klub dran", sagte Lucien Favre kürzlich. War dem als notorischer Mahner bekannten Mönchengladbacher Trainer etwa eine Kampfansage in Richtung München entwischt? Natürlich nicht. Von forschen Gedankenspielen bezüglich des Meistertitels sind die Borussen so weit entfernt wie die Heimat des Coaches von der Küste.

Aber warum eigentlich? Die mit Abstand beste Mannschaft der abgelaufenen Rückrunde hat zwar mit Christoph Kramer und Max Kruse zwei wichtige Stammspieler verloren, den Kader aber mit hochklassigen Neuzugängen verstärkt. Das offizielle Saisonziel der Borussia lautet "einstelliger Tabellenplatz". Dabei ist viel mehr möglich, auch wenn niemand den Klub vom Niederrhein auf dem Zettel hat. Vorausgesetzt die Bayern schwächeln und das Team steckt die Belastungen durch die Champions League gut weg, können die Fohlen im Meisterrennen ein Wörtchen mitreden.

1. Personelle Situation

Ein großer Umbruch blieb im Sommer aus, auch wenn Kruse (VfL Wolfsburg/12 Millionen Euro) und Kramer (Bayer Leverkusen/war ausgeliehen) den Klub verlassen haben. Der zuvor verliehene Amin Younes wurde an Ajax Amsterdam verkauft (2,5 Millionen Euro). Filip Daems und Thorben Marx spielten auf dem Platz keine Rolle mehr, allerdings werden die Routiniers in der Kabine als Wortführer vermisst werden.

An Bord kamen Lars Stindl von Hannover 96 (3 Millionen Euro) und der Leverkusener Josip Drmic (10 Millionen Euro), die beide direkt Kandidaten für die Startelf sind. Außerdem wurde in der Verteidigung der notwendige Generationenwechsel eingeleitet. Die Innenverteidiger Nico Elvedi (4 Millionen Euro/FC Zürich), erst 18 Jahre alt, und der 19-jährige Däne Andreas Christensen (ausgeliehen vom FC Chelsea) sollen schnell an die erste Elf herangeführt werden.

2. Stärken und Schwächen

Dabei wäre es wichtig für die Borussen, wenn die beiden Youngster schon jetzt ernstzunehmende Alternativen werden. Sonst klafft in der Verteidigung eine deutliche Lücke, vor allem da Abwehrchef Martin Stranzl und Alvaro Dominguez oft verletzt sind.

Auch in den anderen Mannschaftsteilen müssen sich die Automatismen erst wieder einspielen, denn Staubsauger Kramer und der vielseitige Kruse waren wichtige Bausteine der Borussen-Achse. Diese Lücken zu füllen ist die größte Herausforderung in diesem Sommer. Drmic ist ein torgefährlicher Angreifer, geht aber gerne in die Tiefe und passt noch nicht so recht ins Favre-System. Stindl könnte als Kramer-Ersatz auf der Sechs spielen, ist aber auf der offensiven Mittelfeldposition eigentlich wertvoller.

Dennoch wird Gladbach ein Team sein, das schwer zu schlagen ist. Die Fohlen sind nahezu unbezwingbar bei Standards. Dazu verschiebt das Team in der Abwehr immer geschickt und erstickt gegnerische Angriffsversuche zumeist, bevor es im Strafraum brenzlig wird. Falls es doch einmal eng wird, ist mit Keeper Yann Sommer einer der besten seiner Zunft zur Stelle.

Das variable Angriffssystem mit Motor Rafael und schnellen Außenspielern wie Ibrahima Traore, Thorgan Hazard, Patrick Herrmann oder André Hahn wird in der neuen Saison die gegnerischen Abwehrreihen durcheinanderwirbeln. Zur absoluten Spitze auf seiner Position zählt auch Granit Xhaka. Der 22-Jährige hat sich zum Taktgeber im Mittelfeld aufgeschwungen und kann mit seinen präzisen Pässen den Gegner aushebeln.

3. Der Trainer

Seit über vier Jahren ist Lucien Favre nun bei der Borussia und sitzt fester im Sattel denn je. Die Spieler loben die Detailarbeit des Fußball-Fachmanns bei jeder Gelegenheit. Selbst die Ergänzungsspieler fühlen sich wertgeschätzt, auch wenn gerade Jungspieler es nicht immer immer leicht haben bei Favre.

Die Vorfreude auf die Champions League, für die sich der Verein erstmals qualifizieren konnte, ist dem dienstältesten Bundesliga-Trainers in den letzten Wochen deutlich anzumerken. Mit Eifer und Akribie feilt der 57-Jährige an den Automatismen, um auch Drmic und Stindl schnell in das Gefüge zu integrieren.

Letzte Saison erweiterte Favre sein Coaching-Repertoire und führte in der Hinrunde die Rotation ein. Wegen der neuerlichen Dreifachbelastung wird er, wenn auch widerwillig, erneut auf die Tiefe des Kaders vertrauen müssen.

4. Die Prognose

Die Belastung von mindestens 25 Spielen bis zur Winterpause dürfte der Knackpunkt in der Gladbacher Saison werden. Gelingt es, den Tanz auf drei Hochzeiten mental und körperlich gut zu überstehen, ist allerdings vieles möglich.

Meister wird man in Deutschland nur, wenn sich die Münchner eine schwache Saison leisten. Gut möglich, dass in diesem Fall der VfL Wolfsburg parat steht. Spätestens dahinter dürfen sich die Borussen Außenseiterchancen auf den Titel ausrechnen.

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