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SV Darmstadt 98: Sandro Wagner feiert Lilien-Sieg vor Hertha-Block


"Da sind viele Emotionen dabei"
Darmstadt-Held Wagner feiert vor falschem Block

Von sid, t-online
Aktualisiert am 08.05.2016Lesedauer: 3 Min.
Sandro Wagner jubelt nach seinem Treffer zum 2:1 für Darmstadt 98 vor dem Hertha-Block.Vergrößern des BildesSandro Wagner jubelt nach seinem Treffer zum 2:1 für Darmstadt 98 vor dem Hertha-Block. (Quelle: imago/Camera4)
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Die Geste war überflüssig. Sandro Wagner baute sich unmittelbar nach seinem 2:1-Siegtreffer vor der Kurve der Fans von Hertha BSC auf, klopfte auf das 98er-Emblem auf seiner Brust und legte den Zeigefinger an den Mund.

Das 14. Saisontor des Stürmers ausgerechnet bei seiner Rückkehr nach Berlin hatte den Klassenerhalt für Darmstadt 98 am vorletzten Spieltag der Bundesliga perfekt gemacht - gegen den Verein, der ihn im Sommer nicht mehr haben wollte und nach Südhessen abschob.

Mit Gelb-Rot vom Platz

"Da sind viele Emotionen dabei. Ich wurde hier nicht so schön weggeschickt", sagte Wagner nach dem Abpfiff. Sein Jubel vor der falschen Kurve erklärte er so: "Das war nicht böse gemeint. Gerade die Ostkurve hat mich unterstützt. Aber oben gab es einige, die mich immer ausgepfiffen haben und meinten, ich sei ein Blinder."

Dass ihm Schiedsrichter Felix Brych für seine Jubel-Posen die Gelbe Karte zeigte und kurz vor Abpfiff nach einer Attacke gegen Herthas Mitchell Weiser sogar mit Gelb-Rot vom Platz schickte, kümmerte Darmstadts Helden nicht sonderlich: "Wir sind eh gerettet. 14 Tore in einer Saison sind auch genug."

Flucht vor den Hertha-Fans

Der Gang in die Kabine wurde dann für den Ex-Berliner noch zum Problem. Wütende Hertha-Fans stürmten am Sicherheitsdienst vorbei und wollten ihrem Ex-Spieler an die Wäsche. Mit einem kurzen Sprint rettete sich Wagner in die Katakomben des Olympiastadions.

"Er hat eine Riesenrunde gespielt und uns mit seinen Toren in diese tolle Situation gebracht", sagte Trainer Dirk Schuster.

Nun nach England?

Ob Wagner auch in der kommenden Saison am Böllenfalltor spielt, ist indes ungewiss. "Vielleicht war das heute mein letztes Spiel für Darmstadt", erklärte er nach der Partie bei Sky. Nach wie vor hält sich das Gerücht, dass Wagner zur neuen Saison auf die Insel wechselt. "Er hat angedeutet, dass er sich sehr gut vorstellen kann, in England zu spielen", sagte Trainer Schuster im "Doppelpass" auf Sport1.

Wobei er seinen Top-Torjäger "gerne behalten würde". Dieser wurde 2009 mit heutigen Superstars wie Manuel Neuer und Sami Khedira U21-Europameister, sich aber im Anschluss nie richtig durchsetzen konnte - weder bei Werder Bremen, dem 1. FC Kaiserslautern oder schon gar nicht bei Hertha BSC.

Sollte der 28-Jährige nun gehen, würde der Verein eine Ablösesumme kassieren, die ein Vielfaches über dem bisherigen Rekord liegen würde. Sogar von zehn Millionen Euro ist die Rede. Zum Vergleich: 2007 bezahlte der VfL Bochum 600.000 Euro für den damals 19-Jährigen Ivo Ilicevic. Die entsprechenden Gespräche wird Wagner mit den Lilien und potenziellen Interessenten in den nächsten Wochen führen.

"Das achte Weltwunder"

Doch bis es dazu kommt, ist rund ums Stadion am Böllenfalltor erst einmal feiern angesagt. "Wir können richtig stolz sein, auf das, was wir heute erreicht haben. Das hatten uns vor der Saison nicht viele zugetraut", erklärte Schuster nach dem Abpfiff in Berlin.

Flügelflitzer Marcel Heller sprach sogar vom "achten Weltwunder". Für 98-Präsident Rüdiger Fritsch ist der Klassenerhalt "eine ganz, ganz tolle Sache, für Darmstadt, für die ganze Region".

26 Auswärtspunkte

Einige Spieler standen noch 30 Minuten nach Spielschluss vor der Kurve des Olympiastadions und feierten mit den 5000 mitgereisten Fans. So richtig hatte keiner am vorletzten Spieltag mit dem Klassenerhalt gerechnet, sogar der Sturz auf Platz 17 war noch möglich, nachdem das Team vor dem Berlin-Spiel in Köln (1:4) und gegen Eintracht Frankfurt (1:2) verloren hatte. "Es ist heute für uns eine riesige Erleichterung", sagte Schuster.

Und der Klassenerhalt ist verdient. 26 Punkte holten die Lilien auf fremden Plätzen in dieser Saison. In der Auswärtstabelle bedeutet dies Platz vier. Nicht einmal standen die Lilien in der gesamten Saison auf einem Abstiegsplatz.

Und als es gegen Berlin darauf ankam, waren die Hessen nervenstark und schlugen im richtigen Augenblick zu. Dass musste auch der Gegner anerkennen. Herthas Trainer Pal Dardai lobte: "Das sind alles Wettkampftypen. Sie haben heute hier verdient den Klassenerhalt perfekt gemacht."

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