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VfB, Reserve und Kickers: Stuttgart knabbert an drei Abstiegen


Drei Abstiege in Stuttgart
Eine Stadt verschwindet von der Fußball-Landkarte

Von sid, t-online
Aktualisiert am 15.05.2016Lesedauer: 3 Min.
Die VfB-Profis müssen den Schock des Abstiegs noch verdauen.Vergrößern des BildesDie VfB-Profis müssen den Schock des Abstiegs noch verdauen. (Quelle: ap-bilder)
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Eine Fußball-Stadt trägt Trauer: In Stuttgart müssen gleich drei Profi-Teams den Gang in eine untere Liga antreten. Die Reserve des VfB Stuttgart stand in der 3. Liga bereits länger als Absteiger fest, am Samstag kamen die VfB-Profis sowie die Stuttgarter Kickers dazu.

Der VfB muss nach dem 1:3 in Wolfsburg nächstes Jahr in der 2. Liga ran, der Rivale vom Degerloch und der eigene Nachwuchs spielen dann in der Regionalliga.

Die besten Chancen vor dem letzten Spieltag, dem Schicksal zu entrinnen, hatten die Kickers. Doch in der 87. Minute erzielte der Chemnitzer FC den Treffer zum 1:0-Endstand. Schon ein Zähler hätte den Blauen für ein weiteres Jahr 3. Liga gereicht.

Die Fans lassen ihrem Frust freien Lauf

Am schwersten wiegt der Niedergang des VfB. Als der Albtraum Abstieg Realität geworden war, stand der gesamte Klub unter Schock. Der mittlerweile geschasste Trainer Jürgen Kramny und Sportvorstand Robin Dutt konnten ihre Tränen nur mit Mühe zurückhalten, die Spieler schlichen tief enttäuscht vom Platz - und bei den Fans entlud sich die Trauer abermals in Wut: Mit gellenden Pfiffen quittierte der VfB-Anhang die wieder einmal schwache Leistung in Wolfsburg und forderte lautstark den Rücktritt der gesamten Führungsetage.

Ein in der zweiten Hälfte ausgebreitetes Transparent brachte es auf den Punkt: ""Vereinsführung: keine sportliche Kompetenz, keine Perspektive, keine Aufarbeitung, keine Antworten".

Nach der sechsten Niederlage in Folge muss der so traditionsreiche Verein für Bewegungsspiele aus Stuttgart nach 41 Jahren wieder in die Zweitklassigkeit - und steht vor einer ungewissen Zukunft. Vor allem wer die Schwaben in der kommenden Saison schnellstmöglich aus der 2. Liga führen soll, ist fraglicher denn je.

Zumal die für den Absturz Verantwortlichen von kurzfristigen Entscheidungen erst einmal nichts wissen wollten. "Das ist in der Geschichte unseres Vereins sicher ein ganz, ganz schwarzer Tag. Das ist ganz bitter", sagte VfB-Präsident Bernd Wahler: "Wir sind in der 2. Liga - dafür trage ich die Verantwortung. Direkt nach dem Spiel ist es aber der falsche Zeitpunkt, über Konsequenzen zu reden. Wir werden das intern die nächsten Tage machen. Das Allerwichtigste ist es jetzt, die richtigen Entscheidungen für den Verein zu treffen."

Ob Wahler selbst, seit 2013 Präsident des VfB, Teil der Lösung sein wird, ließ der Klubchef offen: "Darüber muss ich erst einmal schlafen."

Dutt erlebt seinen "bittersten Tag"

Für viele Beobachter ist Wahler neben Sportvorstand Dutt Hauptschuldiger des Niedergangs. Beide konnten genauso wie Trainer Kramny den sich seit Jahren abzeichnenden Niedergang des Vereins in dieser Saison nicht aufhalten. Am Ende steht der Abstieg. Neun Jahre nach der letzten Meisterschaft.

"Das ist der bitterste Tag meiner Karriere", sagte der massiv in der Kritik stehende Dutt. Er zeigte sich aber genauso ratlos wie alle anderen Verantwortlichen: "Jeder sollte jetzt überlegen, was sein Anteil daran war. Da werde ich bei mir anfangen. Wir sind in so einer extremen Situation momentan, dass es normal ist, dass jeder hinterfragt wird. Das wird aber nicht heute entschieden. Ich kann sagen, dass ich den Turnaround in diesem Verein nicht geschafft habe."

Schmidt und Schwartz als mögliche Kramny-Nachfolger

Begonnen hatte die Saison mit dem Missverständnis Alexander Zorniger. Mit Offensivfußball wollte der Coach den Verein nach vorne bringen - es ging gnadenlos schief. Nach neun Niederlagen in den ersten 13 Spielen übernahm Kramny und sah Mitte der Rückrunde schon wie der Retter aus, ehe die verhängnisvolle Pleitenserie begann.

Die letzten sechs Saisonspiele gingen allesamt verloren, aus den letzten 13 Begegnungen holte Kramnys Team nur ganze sechs Punkte - die Bilanz eines Absteigers eben. Medienberichten zufolge haben die Schwaben Alois Schwartz vom Zweitligisten SV Sandhausen sowie Frank Schmidt vom ebenfalls zweitklassigen 1. FC Heidenheim als mögliche Nachfolger ins Auge gefasst.

Schlüsselspieler bleiben

Immerhin scheint es so auszusehen, dass die Stuttgarter einige Spieler halten können. Kapitän Christian Gentner, nach dem Spiel ebenfalls von seinen Gefühlen übermannt, verlängerte bis 2019, Stürmer Daniel Ginczek sogar bis 2020. Mündlich für die 2. Liga zugesagt haben überdies Torhüter Mitch Langerak, Mittelfeldmann Geoffroy Serey Dié sowie Weltmeister Kevin Großkreutz.

VfB-Angreifer Timo Werner dagegen wird mit Borussia Dortmund und Aufsteiger RB Leipzig in Verbindung gebracht, Filip Kostic und Martin Harnik dürften gehen. Daniel Didavi wechselt nach Wolfsburg. Ohnehin muss der Klub den Lizenzspieleretat nach dem Abstieg deutlich senken. Vor allem, weil massive Einnahmeverluste beim Fernsehgeld einzukalkulieren sind.

Zur Generalabrechnung könnte die Mitgliederversammlung am 17. Juli geraten - wenn die handelnden Personen dann überhaupt noch im Amt sind. Dort soll die Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Gesamtverein beschlossen werden. Die notwendige Dreiviertelmehrheit, für die vor allem Wahler kämpft, ist nach der sportlichen Katastrophe mehr als ungewiss.

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