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Marco Russ beleidigt: 1. FC Nürnberg entschuldigt sich


Entschuldigung folgt umgehend
Verbale Attacken der Nürnberger gegen Marco Russ

Von dpa, sid, t-online
Aktualisiert am 20.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer (li.) und Marco Russ geraten im Spiel verbal aneinander.Vergrößern des BildesNürnbergs Torwart Raphael Schäfer (li.) und Marco Russ geraten im Spiel verbal aneinander. (Quelle: Zink/imago-images-bilder)
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Marco Russ wollte nicht reden. Weder über sein Eigentor im Relegations-Hinspiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Nürnberg (1:1), noch über die Durchsuchung seiner Wohnung durch die Staatsanwaltschaft und schon gar nicht über seine Tumorerkrankung. Für Wirbel sorgten dagegen Aussagen der Nürnberger.

"Ich glaube, wenn einer wirklich schwer krank ist, kann er kein Fußball spielen", sagte Torwart Raphael Schäfer nach dem Abpfiff bei Sky. Trainer René Weiler bezeichnete die Bekanntmachung der Russ-Erkrankung durch die Eintracht am Abend vor dem Spiel als "Inszenierung".

"Meine Worte waren dumm"

Noch in der Nacht distanzierte sich Schäfer. "Meine Worte waren dumm, dafür kann ich mich nur aufrichtig entschuldigen. Ich habe mich voreilig geäußert, ohne Bescheid zu wissen. So etwas darf mir nicht passieren, das ist absolut nicht in Ordnung. Ich wünsche Marco das Allerbeste und bin sicher, dass er wieder gesund wird", wird Schäfer in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Und Weiler sagte: "Es ist pietätlos, dass ein Klub und ein erkrankter Spieler fast dazu genötigt werden, die intimsten Dinge preisgeben zu müssen, um nicht als Dopingsünder in Verdacht zu stehen. Ich habe meine Aussage auch bei Marco Russ sowie den Frankfurter Verantwortlichen persönlich unmittelbar klargestellt."

Kovac widerspricht vehement

Eintracht-Trainer Niko Kovac hatte Weiler direkt vehement widersprochen: "Krankheiten kann man nicht inszenieren - Krankheiten kommen." Weiter sagte Kovac: "Wenn man so eine Diagnose erhält, sollte man ihn in Ruhe lassen. Ich weiß nicht genau, wie er sich fühlt, aber mit Sicherheit nicht gut."

Die Eintracht war am Mittwochnachmittag von der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA darüber informiert worden, dass mehrere Doping-Proben bei Russ einen zu hohen Wert des Wachstumshormons HCG ergeben hatten.

Im Rückspiel gesperrt

Weitere Untersuchungen ergaben danach, dass es sich ursächlich nicht um einen Dopingfall handelte, sondern Russ an einer schweren Tumorerkrankung leidet und bereits am Dienstag operiert werden muss. Russ war im Hinspiel ein Eigentor zum 0:1 unterlaufen. Im Rückspiel am Montag wird er wegen einer Gelbsperre fehlen.

Frankfurts Trainer Kovac kritisierte das Vorgehen der Staatsanwalt mit klaren Worten: "Wie das bei uns im Trainingscamp abgelaufen ist, das war eine Frechheit. Das kann man so nicht machen. Ich bin geschockt gewesen."

"Das ist eine Lüge"

Es sei unbenommen die Pflicht der Staatsanwaltschaft, nach der Kenntnisnahme eines möglichen Dopingfalles zu ermitteln. "Nur: Dann bekommt man vom Arzt eine Bestätigung, dass Russ erkrankt ist, und trotzdem kommt immer noch jemand und sagt, ich glaube dem nicht. Und dann wird auch noch erklärt, der Befund des Arztes sei nicht da gewesen. Das ist eine Lüge, das ist nicht die Wahrheit", ereiferte sich Kovac: "Es gibt viele, auch die Beamten, die können das Gegenteil bezeugen."

Einmal in Fahrt, bekam auch die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA von Kovac ihr Fett weg: "Ich finde es merkwürdig, dass es mit den Ergebnissen drei Wochen dauert und diese dann vor einem so wichtigen Spiel veröffentlicht werden. Ich halte das, salopp gesagt, für schlecht. Das ist nicht gut gelaufen."

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