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Doping in Russland: Bach kündigt nach WADA-Bericht "härteste Sanktionen" an


Entsetzen über Doping-Report
IOC-Präsident kündigt "härteste Sanktionen" an

Von t-online, sid, dpa
Aktualisiert am 18.07.2016Lesedauer: 2 Min.
IOC-Präsident Thomas Bach zeigt sich entsetzt angesichts des WADA-Reports.Vergrößern des BildesIOC-Präsident Thomas Bach zeigt sich entsetzt angesichts des WADA-Reports. (Quelle: dpa-bilder)
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Der brisante McLaren-Report zum jahrelangen systematischen Doping in Russland hat die Sportwelt in Aufruhr versetzt - so auch das Internationale Olympische Komitee (IOC). Präsident Thomas Bach reagierte mit Entsetzen auf die Veröffentlichung und kündigte erste Entscheidungen für Dienstag an.

"Die Ergebnisse des Berichts zeigen einen erschreckenden und beispiellosen Angriff auf die Integrität des Sports und der Olympischen Spiele", wurde Bach in einer Stellungnahme zitiert. "Daher wird das IOC nicht zögern, die härtesten Sanktionen gegen jede beteiligte Person oder Organisation zu treffen", ergänzte Bach.

Der von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) initiierte McLaren-Report wirft dem russischen Sportministerium vor, Doping gezielt "geleitet, kontrolliert und überwacht" zu haben.

WADA und NADA fordern Russlands Ausschluss

Das IOC werde die komplexen und detaillierten Anschuldigungen insbesondere gegen das russische Sportministerium prüfen. In einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz werde das IOC-Exekutivboard am Dienstag beraten, um erste Entscheidungen zu treffen, die auch "vorläufige Maßnahmen und Sanktionen" mit Blick auf Rio 2016 beinhalten könnten.

WADA und auch die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) forderten indes den Ausschluss Russlands von den Olympischen Sommerspielen am Zuckerhut. "Die WADA ruft die Sportbewegung auf, den russischen Sportlern die Teilnahme an internationalen Sportereignissen inklusive Rio zu verwehren, bis sich ein Kulturwandel vollzogen hat", teilte WADA-Sprecher Ben Nichols auf Twitter mit.

"Schutz der Ehrlichen"

Laut der NADA-Vorstandsvorsitzenden Andrea Gotzmann ließe der McLaren-Report nur einen Schluss zu: "Die NADA fordert das Internationale Olympische Komitee auf, dafür zu sorgen, dass russische Sportlerinnen und Sportler nicht zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zugelassen werden."

So hart ein Ausschluss auch sei, es gehe um die fundamentalen Werte und letztendlich um die Glaubwürdigkeit des Sports insgesamt. "Der Schutz der ehrlich agierenden Athletinnen und Athleten muss oberste Priorität haben, sonst werden alle Anstrengungen hierzu ad absurdum geführt", erklärte die NADA-Chefin.

Eiskunstläufer Pluschenko: Bericht unwahr

Gänzlich andere Töne sind derweil aus Russland zu vernehmen. Der Eiskunstlauf-Olympiasieger Jewgeni Pluschenko kritisierte die Vorwürfe über staatlich gesteuertes Doping bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi als unwahr. "Ich habe niemals gedopt und bin immer fair angetreten", sagte er der Agentur Tass.

Er habe niemals etwa irgendwelche Zweitlabors gesehen, beteuerte Pluschenko. Immer habe eine weitere Person überwacht, wenn er Dopingproben abgegeben habe, sagte er.

Über 643 positive Proben "verschwunden"

Der WADA-Untersuchungsbericht über die gigantische Vertuschungsaktion erhebt indes schwere Vorwürfe. Staatliche Stellen wie der Inlandsgeheimdienst FNB und das Sportministerium seien involviert gewesen. Im Zuge dessen seien mindestens 643 positive Dopingproben von russischen Athleten zwischen 2012 und 2015 in den Analyselabors in Moskau und Sotschi "verschwunden" - später waren diese dann negativ.

Die 643 Fälle seien "nur ein Minimum", weil den Ermittlern der Zugang zu allen einschlägigen Berichten unmöglich war, heißt es in dem 97-seitigen Report. Die gefälschten Analysen betreffen Athleten aus rund 30 Sportarten. An der Spitze stehen die Leichtathleten mit 139 Fällen, danach folgen Gewichtheben (117), der paralympische Sport (35) und Ringen (28).

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