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Vom Crystal-Meth-Junkie zum Weltmeister


Weitspringer Manyonga
Vom Crystal-Meth-Junkie zum Weltmeister

Von sid
06.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Luvo Manyonga freut sich über seinen gelungenen Quali-Sprung - noch in der Sprunggrube.Vergrößern des BildesLuvo Manyonga freut sich über seinen gelungenen Quali-Sprung - noch in der Sprunggrube. (Quelle: Colosport/imago-images-bilder)
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Noch vor gut zwei Jahren war Luvo Manyonga drogenabhängig, nun holte der Südafrikaner Gold bei der WM im Weitsprung.

Luvo Manyonga schüttelte nur ungläubig den Kopf. "Ich bin völlig überwältigt", sagte der Südafrikaner, nachdem er mit 8,48 m im Weitsprung Gold gewonnen hatte: "Ich habe gebetet, dass ich diese Medaille bekomme." Der 26-Jährige krönte sich zum ersten Weitsprung-Weltmeister aus Afrika. "Ich bin der Beste in der Welt - das klingt gut", sagte Manyonga.

Manyonga hing in Bars ab, trank und rauchte

Vor allem klingt es wie ein Märchen, wenn man Manyongas Geschichte kennt. Der Schlaks stammt aus Mbekweni, einem Township im Nordosten von Kapstadt. Dort gibt es Wellblechhütten, viel Armut und Gewalt, aber wenig Hoffnung. Bis vor gut zwei Jahren hing Manyonga dort noch mit seinen Kumpels in den Bars ab, er trank und rauchte sein "Tik" – Crystal Meth. "Ich war in der Nähe des Todes", sagte Manyonga einmal über seine Sucht nach der Horror-Droge.

Mittlerweile gilt er als clean, in London wurde er seiner Rolle als Top-Favorit souverän gerecht. Der Weltjahresbeste setzte sich gegen den US-Amerikaner Jarrion Lawson (8,44) durch, Bronze ging an seinen Landsmann Ruswahl Samaai (8,32).

Er verpasste sogar die Beerdigung seines Trainers

Manyonga gilt schon lange als riesiges Talent, 2010 wurde er U20-Weltmeister, schon als 19-Jähriger sprang er über acht Meter. Doch sein Leben inmitten von Verbrechen und Armut in der Westkap-Gemeinde von Mbekweni blieb ein täglicher Kampf, der Verlockung, sich mit den Drogen zu benebeln, konnte Manyonga nicht widerstehen. 2012 wurde er positiv auf Methamphetamine – Crystal Meth – getestet. 18 Monate Dopingsperre, Manyonga verlor den Halt und driftete vollends in den Drogensumpf ab. Auch die Beerdigung seines ehemaligen Trainers nach einem tödlichen Autounfall verpasste er, weil er "Tik" rauchte.

"Jeden Tag denke ich daran, wo ich wohl wäre, gäbe es die Menschen nicht, die in meinen dunkelsten Tagen an mich geglaubt haben", sagte der Afrika-Rekordhalter vor der WM. Und damit meinte er vor allem John McGrath. Der Fitnesscoach und ehemalige Ruderer hörte von Manyongas Geschichte, nahm Kontakt zu ihm auf und motivierte ihn wieder zum Training. Jeden Tag holte McGrath ihn im Township ab.

"Du kannst der beste Weitspringer der Welt werden – oder abhängig bleiben"

"Ich habe Luvo gesagt: Du kannst kein Doktor werden, aber der beste Weitspringer der Welt. Oder ein Abhängiger bleiben", sagte McGrath der Süddeutschen Zeitung über diese Zeit. Irgendwann wurde auch der südafrikanische Verband wieder auf Manyonga aufmerksam und holte ihn 2015 ins schicke Trainingszentrum nach Pretoria.

Weit weg von den alten Kumpels und den "Tik"-Pfeifen ging es seitdem mit Manyonga wieder rasant aufwärts. Bei Olympia in Rio holte er Silber, Manyonga landete nur einen Zentimeter hinter dem US-Amerikaner Jeff Henderson. In diesem Jahr folgten dann die 8,65 m, Afrika-Rekord, der beste Sprung seit 2009. Jetzt WM-Gold in London. Und das soll nicht das Ende gewesen sein. "Der Weltrekord ist mein nächstes Ziel", sagte Manyonga.

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