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Olympia 2016: Gold rührt Ludwig und Walkenhorst zu Tränen


Gold rührt Meisterinnen der Coolness zu Tränen

Von t-online
Aktualisiert am 18.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Laura Ludwig (li.) und Kira Walkenhorst konnten ihre Freudentränen nicht zurückhalten.Vergrößern des BildesLaura Ludwig (li.) und Kira Walkenhorst konnten ihre Freudentränen nicht zurückhalten. (Quelle: Reuters-bilder)
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Aus Rio de Janeiro berichtet Johann Schicklinski

Wie es ist, wenn man es nicht nur mit dem Gegner, sondern mit einem ganzen Stadion zu tun bekommt, erlebten Laura Ludwig und Kira Walkenhorst schon im olympischen Halbfinale gegen die topgesetzten Brasilianerinnen Larissa und Talita. Das Endspiel in der Beachvolleyball-Arena gegen Agatha und Barbara war allerdings noch einmal eine andere Hausnummer als die Vorschlussrunde und stimmungsmäßig sicher das bisherige Highlight dieser Olympischen Spiele.

Diesmal war der provisorische Stahlrohrbau an Rios Prachtstrand bis zum allerletzten Platz besetzt. 12.000 Fans, zum allergrößten Teil brasilianischer Herkunft, saßen auf den Tribünen, unterstützten ihr Team mit allem, was sie hatten und versuchten, das deutsche Duo aus der Ruhe zu bringen.

Dass das Finale um Mitternacht Ortszeit begann, heizte die Stimmung auf den Rängen zusätzlich an. Die allermeisten Anhänger hatten sich schon lange vorher zum ein oder anderen Caipirinha eingefunden. Es dürfte wohl so gut wie keine Kehle trocken geblieben sein. Bereits vor dem Finale wirkte die Arena wie eine riesige Open-Air-Beach-Party. Es herrschte eine Stimmung wie in einem Fußballstadion.

"Ey, Olympiasieger!"

Doch alle Anfeuerung der Brasilianer für Agatha und Barbara war vergebens. In einer angesichts der Atmosphäre unfassbar souveränen Manier sicherten sich Ludwig/Walkenhorst durch einen nie gefährdeten 21:18- und 21:14-Erfolg olympisches Gold. "Wir waren so fokussiert, ich kann es gar nicht glauben. Ey, Olympiasieger", sagte Walkenhorst unmittelbar nach ihrem Erfolg vor den Kameras des ZDF.

Es ist eine historische Medaille - noch nie konnte ein weibliches deutsches Beachvolleyball-Duo Edelmetall von den Olympischen Spielen mit nach Hause nehmen. Vier Jahre nach dem Beachvolleyball-Coup von Julius Brink und Jonas Reckermann in London der nächste Riesenerfolg in der Strand-Sportart.

Gold nicht sofort realisiert

Nach dem Matchball platzte die Freude aus Ludwig/Walkenhorst nicht etwa heraus. Nein, das Duo schaute sich an und fragte sich wohl: War es das tatsächlich? Haben wir jetzt echt Gold geholt? Erst nach einem kurzen Moment des ungläubigen Erstaunens fielen sich die beiden in die Arme. Und dann brachen alle Dämme. Sie verharrten und ließen ihren Tränen freien Lauf.

Selbst mit etwas Abstand hatten beide ihren Triumph noch nicht realisiert. "Es ist einfach unwirklich, ich kann es noch nicht fassen", sagte Ludwig.

Perfekte Arbeitsteilung

In einem wahren Hexenkessel setzten beide ihre bärenstarken Leistungen aus den bisherigen Spielen fort. Das deutsche Duo hat als einziges Pärchen alle Spiele beim Olympischen Turnier gewonnen. Die Mischung zwischen beiden stimmte auch im Finale. Ludwig glänzte mit ihrem Aufschlag und gab in der Defensive keinen Ball verloren. Walkenhorst schloss ein ums andere Mal die Angriffe mit perfekten und knallharten Schmetterbällen ab.

Erinnerungen an 2014

Wie schon im Halbfinale zeigten sich Ludwig/Walkenhorst als Meisterinnen der Coolness. Sie ließen sich durch die ständigen "Buh"-Rufe und Pfiffe von den Rängen nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem mit 21:18 gewonnenen ersten Satz packten sie im zweiten Satz noch einmal eine Schippe drauf. Das deutsche Duo lag schnell mit 6:1 in Front, was sicher bei vielen Besuchern Assoziationen an das 7:1 der DFB-Elf bei der Fußball-WM vor zwei Jahren weckte. Auch wenn das brasilianische Duo den nächsten Punkt machte, geriet der Sieg der Deutschen nicht mehr in Gefahr. Auch auf den Rängen war weitgehend Ruhe eingekehrt.

Außer bei den deutschen Fans - knapp 200 dürften es gewesen sein. Sie feierten schon im zweiten Satz mit "Super Deutschland, Hey, Hey"- und "Oh, wie ist das schön"-Gesängen.

"Gold ist einfach genial"

Um 01:04 Uhr brasilianischer Ortszeit bekamen die beiden Deutschen schließlich ihre Goldmedaillen umgehängt. Richtig fassen konnten es Ludwig und Walkenhorst selbst auf dem Treppchen noch nicht, beide fassten sich ungläubig an den Kopf. "Hier Gold zu gewinnen ist einfach genial. Das ist das i-Tüpfelchen auf einem tollen Turnier von uns, einfach unglaublich", freute sich Ludwig.

Und auch das brasilianische Publikum bewies Sportsgeist. Nachdem sie das deutsche Duo das komplette Spiel über ausgepfiffen hatten, feierten sie Ludwig/Walkenhorst bei der Siegerehrung. Dass das deutsche Duo völlig verdient Gold geholt hatte, erkannten auch sie an.

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