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Behindertensport: Russen bei Paralympics unter neutraler Flagge


Nach Suspendierung Russlands
Ausgewählte Athleten unter neutraler Flagge bei Paralympics

Von dpa
Aktualisiert am 29.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Die russische Nationalflagge und die des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) wehen bei den Paralympischen Spielen 2014 im Fisht Stadion in Sotschi. In Südkorea dürfen ausgewählte Athleten unter neutraler Flagge teilnehmen.Vergrößern des BildesDie russische Nationalflagge und die des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) wehen bei den Paralympischen Spielen 2014 im Fisht Stadion in Sotschi. In Südkorea dürfen ausgewählte Athleten unter neutraler Flagge teilnehmen. (Quelle: Sergei Chirikov)
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Wegen des staatlich gelenkten Dopingsystems ist Russland von den Paralympischen Spielen ausgeschlossen worden. Von seinem kompromisslosen Kurs ist das Internationale Paralympische Kommitee (IPC) jedoch abgewichen: 30 bis 35 ausgewählte Athleten dürfen unter neutraler Flagge an den Spielen

Das IPC ist von seinem kompromisslosen Kurs gegen russische Athleten abgewichen. Zwar schloss es Russland weiterhin von den Paralympischen Spielen aus, erlaubt aber zumindest ausgewählten Athleten die Teilnahme an den Winter-Paralympics in Pyeongchang vom 9. bis 18. März. Das IPC rechnet mit 30 bis 35 russischen Startern in Südkorea. Bei den vorigen Winterspielen 2014 im russischen Sotschi waren es noch 69.

"Die russische Anti-Doping-Agentur Rusada hat den McLaren-Report bis heute nicht anerkannt. Und die Welt-Antidoping-Agentur hat die Rusada bis heute nicht anerkannt", erläuterte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes. "Wer diese beiden elementaren Nachweise nicht liefert, ist selbst schuld, wenn die Skepsis immer mitschwingt. Weil er Spekulationen Tür und Tor öffnet."

Deshalb sei der Start russischer Athleten "nach dem Sündenfall von Sotschi ein Schlag ins Gesicht der sauberen Sportler und der manipulationsfreien Sportstrukturen", sagte Beucher in einer gemeinsamen Erklärung mit Chef de Mission Karl Quade: "Leider hat sich das IPC nun irgendeinem Druck gebeugt. Die Entscheidung ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar." Beucher hatte im Vorfeld "einen Ausschluss ohne Wenn und Aber" gefordert: "Denn ein bisschen schwanger gibt es nicht", hatte er erklärt.

Russische Politiker werden nicht akkreditiert

Vor den Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 hatte das IPC mit seinem damaligen Präsident Sir Philip Craven die Russen komplett ausgeschlossen. Das Internationale Olympische Komitee hatte für seine Winterspiele in Südkorea vom 9. bis 25. Februar ebenfalls das Nationale Komitee Russlands gesperrt, bisher aber 169 als sauber geltende Sportler eingeladen. Sie dürfen unter neutraler Flagge und ohne Hymne starten. Die russischen Behindertensportler werden in Südkorea unter der Flagge des IPC starten, bei Siegerehrungen wird die paralympische Hymne gespielt.

Russische Politiker und Mitglieder des Russischen Paralympischen Kommitees werden nicht akkreditiert, auch russische Mannschaften dürfen nicht teilnehmen. Die ausgewählten Einzelsportler müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, unter anderem müssen sie sich in den vergangenen sechs Monaten mindestens zwei offiziellen Doping-Tests unterzogen haben.

Der neue IPC-Präsident Andrew Parsons entgegnete den Vorwürfen Beuchers: "Ich verstehe und akzeptiere seine Meinung, aber sowohl ich, als auch das IPC-Board haben eine andere. Wir sind uns sicher, dass die russischen Athleten, die teilnehmen werden, genauso sauber sind wie alle anderen."

Sportler unter Generalverdacht

Auch Monoski-Fahrerin Anna Schaffelhuber, mit fünf Goldmedaillen bei fünf Starts der Paralympics-Star 2014 in Sotschi, findet die Entscheidung "grundsätzlich in Ordnung und gut. Es sollte definitiv ein Zeichen gegen ein staatliches Dopingsystem gesetzt werden. Das geschieht", sagte Deutschlands Behindertensportlerin des Jahres. Sie erklärte: "Ich habe aber ein Problem mit einem Generalverdacht von Sportlern und einer Generalstrafe."

Parsons hingegen verteidigte die ausgesprochene Strafe für die vergangenen Sommerspiele. "Die Entscheidung vor Rio war die richtige. Es handelte sich bei den positiven Proben nicht um Zufall und nicht um Einzelfälle, sondern um eine organisierte Aktion, die den Sport, wie wir ihn kennen, bedroht." Nun habe man aber "eine neue Situation. Damals konnten wir nicht sagen, welche Sportler sauber sind und welche nicht", sagte Parsons.

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