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Olympia: Katarina Witt empfiehlt Claudia Pechstein Gesundheitssport


Ex-Eiskönigin zu Olympia
Katarina Witt empfiehlt Pechstein Gesundheitssport

Von dpa
Aktualisiert am 22.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Katarina Witt in Südkorea: Die frühere Profi-Eiskunstläuferin ist begeistert von den Winterspielen in Südkorea.Vergrößern des BildesKatarina Witt in Südkorea: Die frühere Profi-Eiskunstläuferin ist begeistert von den Winterspielen in Südkorea. (Quelle: Peter Kneffel/dpa-bilder)
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Katarina Witt ist immer noch begeistert von der deutschen Gold-Kür im Eiskunstlauf. Dazu spricht sie über ihren anhaltenden Ruhm – und hat einen Tipp für die nun 46-jährige Pechstein.

30 Jahre nach ihrer unvergesslichen Gold-Kür von Calgary schmilzt Kufen-Queen Katarina Witt beim Eiszauber von Pyeongchang selbst dahin. "Ich habe mich noch einmal neu in meine Sportart verliebt", sagt die 52-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur bei den Winterspielen in Südkorea. Als "Carmen on Ice" hatte sie 1988 ihr zweites Olympia-Gold erobert, in Pyeongchang verfolgt sie nicht nur als ARD-Expertin jeden Wettbewerb in der Gangneung Eisarena mit heißem Herzen.

"Es war ein kollektives Schluchzen"

"Eiskunstlauf ist eine Mischung aus extremer sportlicher Höchstleistung und spannender Unterhaltung. Es wäre schön, wenn die TV-Sender das erkennen würden", sagt Witt. Endlich sei auch Gesang bei allen Disziplinen erlaubt.

Ihr Highlight der Spiele in Südkorea ist die Paarlauf-Kür von Aljona Sawtschenko und Bruno Massot. "Es war ein kollektives Schluchzen. Und es wird das Schönste für die beiden sein, wenn in 30 Jahren die Leute kommen und ihnen sagen: Ihr habt uns berührt. Das sind sportlich hoch emotionale Momente wie wir sie auch bei Steffi Graf und bei der Fußball-WM erlebt haben", schwärmt die viermalige Weltmeisterin. "Mit ihrer Kür haben Aljona und Bruno ihr eigenes einmaliges Meisterstück geschaffen, und es wird immer mit diesen Olympischen Spielen in Verbindung gebracht werden."

"Ich wünsche mir Mut, Ehrlichkeit und Realitätssinn"

Die Deutsche Eislauf-Union sollte den Erfolg ihres Toppaares als "Realitätscheck nehmen, vielleicht komplett neu denken. Ich wünsche mir Mut, Ehrlichkeit und Realitätssinn: Wie schaffen wir es, eine Rolle zu spielen im internationalen Maßstab. Die Teilnahme kann nicht nur das Ziel sein", sagt Witt. Mit Sawtschenko/Massot kann die DEU ohnehin für die nächsten Winterspiele nicht mehr rechnen. Zwar sagte Sawtschenko mit Blick auf die WM im März: "Wir wollen zu der Geschichte von Pyeongchang noch eine weitere hinzufügen." Noch ein ganzer Olympia-Zyklus ist aber äußerst unwahrscheinlich.

Wie groß die Strahlkraft olympischer Erfolge ist, erlebt Witt selbst noch Jahrzehnte später. Der US-Sender NBC und der Olympic Channel besuchten die zweimalige Olympiasiegerin unlängst in Berlin – in Pyeongchang stehen Australier, Kanadier, Russen und Italiener für Interviews Schlange. "Die Menschen emotional berührt zu haben, sodass sie sich an meine Carmen erinnern, ist doch das schönste Kompliment für mich", erzählt Witt im Hotel "St. Johns" in Strandnähe.

"Du spürst hilflos, wie gläsern du wirst"

Durch die Münchner Olympia-Bewerbung für 2018 hat sich Witt verstärkt mit Asien beschäftigt und staunt über den technischen Fortschritt. Die Geschwindigkeit mache aber auch nachdenklich: "Man merkt, dass wir in Europa eine Aufgabe haben, nicht noch mehr ins Hintertreffen zu geraten. Der freie technische Zugang zu allem hat aber nicht nur Vorteile, George Orwell grüßt täglich. Du spürst hilflos, wie gläsern du wirst."

Für die Annäherung von Süd- und Nordkorea hat die ehemalige Vorzeigesportlerin der DDR "ein Fünkchen Hoffnung: In meiner Zeit des 'Kalten Krieges' hatten wir Athleten immer ein freundschaftliches Verhältnis untereinander und waren der Politik einen Schritt voraus." Sie hoffe, die positive Entwicklung sei nicht nur "for the Olympics".

Witt empfiehlt Pechstein Gesundheitssport

Witt spricht auch über die Leistung der am Donnerstag 46 Jahre alt gewordenen Claudia Pechstein. "Sie ist weiterhin getrieben von der Ungerechtigkeit, die ihr widerfuhr. Wenn jemand so vehement um sein Recht und seine Wahrheit kämpft, kann keine Lüge im Spiel sein."

Auch aus der eigenen Erfahrung wünscht sie der Eisschnellläuferin, dass sie irgendwann loslassen kann: "Sie steht in den sportlichen Geschichtsbüchern. Vielleicht entdeckt sie wie ich, dass nach dem Leistungssport der Jugend der Gesundheitssport für meine Generation auch echt Spaß machen kann."

Verwendete Quellen
  • dpa
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