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Tour: Böser Crash mit Begleitfahrzeug


Tour de France
TV-Fahrzeug fährt Hoogerland um

Von dpa, sid
11.07.2011Lesedauer: 2 Min.
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Alexander Winokurow wurde in den Krankenwagen gehievt, Jürgen Van Den Broeck saß benommen auf dem Asphalt, Johnny Hoogerland rollte blutüberströmt über die Ziellinie: Die unheimliche Unfallserie der Tour de France hält an. Ein böser Massensturz und die lebensgefährliche Dummheit eines Begleitauto-Fahrers prägten die 9. Etappe der Tour und zwangen zwei weitere Top-Fahrer zur Aufgabe.

Routinier Winokurow und Podiumskandidat Van Den Broeck mussten ihren Tour-Traum vorzeitig begraben. Einen Schutzengel hatte trotz eines dramatischen Unfalls Hoogerland, der von einem Auto gerammt und in hohem Bogen in einen Stacheldraht-Zaun geschleudert wurde (sehen Sie die Szene im Etappen-Video). Die Tour der Leiden zeigte im französischen Zentralmassiv ihre hässliche Seite.

Aldag: "Immer mehr unqualifizierte Leute"

Der Tagessieg von Luis Leon Sanchez und der Sturm ins Gelbe Trikot von Lokalmatador Thomas Voeckler gerieten zur Nebensache. Vor allem der von einem Fahrzeug des französischen Fernsehens verursachte Unfall erhitzte im Zielort Saint-Flour die Gemüter. "Die Tour wird immer größer und immer wilder, die Straßen immer enger", monierte HTC-Teamchef Rolf Aldag. "Mir scheint, dass immer mehr unqualifizierte Leute hier rumfahren. Das muss dringend geändert werden."

Der Fahrer des Begleitfahrzeugs hatte die fünfköpfige Spitzengruppe überholt, dann das Steuer aber verrissen und Juan Antonio Flecha gerammt. Der Spanier riss Hoogerland mit, der im hohen Bogen in einen Stacheldrahtzaun flog. Dabei verletzte er sich nach Aussage seines Sportdierektors Michel Cornelisse am ganzen Körper: "Er hatte überall tiefe Schnitte. Uns ging ein möglicher Etappensieg verloren."

Hoogerland macht weiter, Fragezeichen bei Flecha

Sein Teammanager Daan Luickx bestätigte inzwischen, dass der Träger des Bergtrikots das Rennen fortsetzen werde: "Er hat Schmerzen, weil seine Schnittwunden genäht werden mussten. Aber es wird weitergehen." Bei ist allerdings völlig unklar, ob er das Rennen fortsetzen am Dienstag kann. "Er ist in einem fürchterlichen Zustand. Er hat hässliche Wunden an Knien und Ellbogen und außerdem eine Hüftprellung", sagte Sky-Teamchef Dave Brailsford. Man müsse bis zum Ende des Ruhetages warten, um Genaueres zu sagen.

Hoogerland: "Froh, dass wir noch am Leben sind"

Blutüberströmt quälte sich Hoogerland ins Ziel und eroberte mit diesem Ritt sogar das Bergtrikot. Als er zur Überreichung des rot-weiß-gepunkteten Trikots auf das Podium trat, flossen bei dem hartgesottenen Holländer die Tränen. "Wir können froh sein, dass wir noch am Leben sind", sagte Hoogerland gegenüber "radsport-news.com". Danach ließ sich der Vacansoleil-Profi ins Krankenhaus bringen, um die tiefen Schnittwunden behandeln zu lassen.

Das Fahrzeug wurde noch am Abend durch die Rennkommission vom weiteren Verlauf der Tour ausgeschlossen. Der tapfere Hoogerland wollte dem Fahrer aber keinen Vorwurf machen. "So etwas macht doch niemand absichtlich. Man kann niemandem die Schuld geben. Es war einfach ein tragischer Unfall", sagte er.

Nach ersten Aussagen der Tour-Direktion hat der Fahrer des Begleitwagens aber offenbar ein klares Überholverbot der Rennleitung missachtet. Kurz vor dem Zusammenstoß habe das Fahrzeug des französischen Fernsehens Anweisung erhalten, die Fahrergruppe an der Spitze des Rennens nicht zu überholen und stattdessen ein Teamauto der Europcar-Mannschaft vorbeizulassen, heißt es in der Erklärung der Renndirektion. "Die Ansage wurde missachtet. Der Wagen ist einfach weitergefahren. So ein Verhalten ist nicht tolerierbar."

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