Die US Open können kommen: Deutschlands derzeit beste Tennisspielerin Angelique Kerber hat beim Vorbereitungs-Turnier in Cincinnati für eine große Überraschung gesorgt. Die 24-Jährige besiegte Wimbledon- und Olympiasiegerin Serena Williams mit 6:4, 6:4 und zog damit ins Halbfinale ein.
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"Das war einer der größten Siege meiner Karriere, ein unglaublicher Erfolg", jubelte die Fed-Cup-Spielerin: "Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, wer da auf der anderen Seite steht. Ich hatte nichts zu verlieren. Ich habe einfach versucht, mein Spiel durchzuziehen, und das hat funktioniert." In der Vorschlussrunde trifft Kerber, die Serena Williams die erste Niederlage nach zuvor 19 Siegen zufügte, nun auf die an Nummer vier gesetzte Petra Kvitova. Die Tschechin schaltete Anastassija Pawljutschenkowa aus Russland mit 6:3, 7:6 (7:4) aus.
Williams zertrümmert ihren Schläger
Kerber nahm Williams, die nie ins Spiel fand und lustlos wirkte, gleich deren erstes Aufschlagspiel ab. Sie hielt diesen Vorsprung und nutzte nach 36 Minuten ihren zweiten Satzball zum 6:4. Als der Norddeutschen im zweiten Durchgang ein Break zum 2:1 gelang, warf ihre Kontrahentin den Schläger weg und zertrümmerte diesen anschließend auf dem Boden. "Sie sieht aus, als hätte sie einige Monate lang nicht gespielt", bemerkte Ex-Profi Pam Shriver als Expertin des TV-Sportsenders ESPN.
Kerber musste gar nicht über sich hinauswachsen, sondern die Bälle einfach ins Feld spielen - die Fehler machte oftmals Williams. Die 14-malige Grand-Slam-Gewinnerin hatte große Probleme mit ihrer Beinarbeit und der Präzision der Rückhandschläge, von denen viele im Netz oder Aus landeten.
Dickes Lob von Shriver
Beim Stand von 4:3, 15:30 verschlug Williams am Netz zwei leichte Bälle und verpasste es somit, Kerber das Service abzunehmen. Die Deutsche nutzte schließlich mit ihrem dritten Ass nach 77 Minuten den dritten Matchball. Shriver sprach Kerber anschließend ein dickes Lob aus. "Jetzt ist Serena nicht mehr die haushohe Favoritin für die US Open. Diese Niederlage gibt anderen Spielerinnen Hoffnung."