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Andrea Petkovic will zurück in die Tennis-Weltspitze


Tennis
Neuer Spaß, alter Ehrgeiz: Andrea Petkovic will zurück in die Weltspitze

Von t-online
Aktualisiert am 18.07.2013Lesedauer: 3 Min.
Andrea Petkovic will endlich wieder auf dem Platz für Furore sorgen.Vergrößern des BildesAndrea Petkovic will endlich wieder auf dem Platz für Furore sorgen. (Quelle: imago/BPI)
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Von Maximilian Miguletz

Jahrelang dominierte Andrea Petkovic hierzulande die Schlagzeilen im Damen-Tennis. Selbst als die ehemalige deutsche Nummer eins durch schwere Verletzungen zurückgeworfen wurde und sportliche Glanzlichter ausblieben, spielten ihre Kolleginnen oft nur Nebenrollen. Doch dann kam Wimbledon 2013. "Ich bin so froh, ganz ehrlich", sagt die 25-Jährige über das veränderte mediale Interesse seit Sabine Lisickis sensationellen Auftritten beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt. Im Gespräch mit t-online.de räumt Andrea Petkovic mit ihrem Image als Rampensau auf, spricht über ihre neue Leichtigkeit und die Rückkehr in die Weltspitze.

"Wow, Bine! Wir sind alle megastolz", twitterte Petkovic, als ihre Fed-Cup-Kollegin Tennis-Deutschland verzückte. Zu diesem Zeitpunkt war die Darmstädterin selbst bereits nach Drei-Satz-Kampf gegen Sloane Stephens in Runde zwei ausgeschieden. Dass sie seitdem fast ausschließlich Fragen zu Lisicki beantworten muss, nimmt die ehemalige Weltranglisten-Neunte locker und mit Humor: "Ich habe mich schon wie die Pressesprecherin von Sabine gefühlt. Ich frage sie mal, ob sie einen Job für mich hat", scherzte sie.

"Ich hasse es eigentlich, im Mittelpunkt zu stehen"

Bislang wurde sie als jemand mit Sehnsucht nach Rampenlicht beschrieben. "Das denkt jeder von mir und das ist halt nicht so", lehnt Petkovic diesen Ruf ab. "Ich habe halt meine Extravaganzen und die habe ich auf dem Platz ausgelebt." Berühmt ist nach wie vor ihr Petko-Dance, ein kleiner Freudentanz, den sie nach dem Achtelfinaleinzug bei den US Open 2010 kreierte. Um die spontane Aktion entstand ein Hype, dem sie nicht sofort entgegentrat. "Es war eine Sache, die eingefordert wurde, und ich habe sie zurückgegeben."

Die Unterhalterin sieht sie nach wie vor als Facette ihres Berufs: "Das ist ein bisschen wie ein Schauspieler, der auf die Bühne geht. " Darum lässt sie es auf dem Platz zu, dass die Emotionen sehr nah an der Oberfläche sind und mit dem Publikum geteilt werden. Aber ohne Agenda, sondern authentisch. "Ich hasse es eigentlich im Mittelpunkt zu stehen", betont Petkovic. Und auch deshalb freut sie sich über ihre Kollegin im Wimbledon-Finale, denn so können "jetzt alle im Windschatten von Sabine die Welle reiten".

Mit stabilem Körper zurück in die Weltspitze

Lisicki kletterte dank ihrer Siege auf Platz 18 der Weltrangliste. Vor einem Jahr stand Petkovic noch auf diesem Rang. Aufgrund einer unfassbaren Verletzungsmisere im letzten Jahr (Ermüdungsbruch im Beckenbereich, doppelter Bänderriss im Fuß, Innenmeniskusriss im rechten Knie) rutschte sie zwischenzeitlich bis auf Rang 177 ab. Jetzt soll es wieder nach oben gehen. "Das wichtigste für die großen Turniere sind die Top 32", erklärt sie, "um gesetzt zu sein." Schließlich aber dorthin, wo sie schon war: in die Top Ten.

Aktuell liegt die Rechtshänderin auf Rang 61 und hat Qualifikationsspiele, kleine Turniere, viele Wettbewerbe nacheinander vor sich. "Es ist schwierig, denn mein Körper stabilisiert sich gerade wieder im Leistungssport", so Petkovic, die in den kommenden Wochen und Monaten dreimal mehr Matches als früher absolvieren wird. Sie sieht aber die gute Seite, denn es ist auch Test für den Körper: "Wenn er das durchhält, dann kann ich super zuversichtlich in die nächste Saison hineingehen."

Die neue Andrea ist "gnädiger" zu sich

Dabei helfen soll eine bewusste Umstellung des Trainings. "Vor ihren Verletzungen trainierte sie wie ein Mann, locker bereit für Fünf-Satz-Spiele", sagt ihr Coach Petar Popovic. Jetzt werden die Übungen verkürzt, dafür intensiver durchgeführt. Krafttraining fällt komplett weg, die Ernährung wurde umgestellt. "Damit mein Körper weitermacht", sagt Petkovic, "damit der Motor nicht stottert."

Die größere Veränderung fand aber unbewusst statt. "Ich kann die Wichtigkeit von Tennismatches besser einordnen", beschreibt die 25-Jährige ihre neue Gelassenheit, die "man nur erreichen kann, wenn man so viel durchgemacht hat." Sie bereite sich nach wie vor so perfekt wie möglich vor, sei aber nicht mehr so verkrampft wie früher. "Ich spiele Tennis wieder, ich arbeite es nicht mehr", sagt sie, und fügt schmunzelnd an: "Ich bin einfach ein bisschen gnädiger zu mir geworden."

Tommy Haas als Inspiration

Große Ziele hat die Darmstädterin dennoch. Der viel zitierte Tennis-Boom liege an ihr und den anderen deutschen Spielerinnen. "Wenn wir Ergebnisse bringen, wenn zum Beispiel bei den US Open was kommt, dann könnte es sich stabilisieren", sagt Petkovic selbstbewusst, die vor allem auch auf den Fed Cup 2014 schielt: "Wär cool, wenn wir den gewinnen können."

Ein Vorbild auf dem eigenen Weg zurück von den Verletzungen in die Weltspitze ist Tommy Haas. "Er hat ja noch viel schlimmere Sachen als ich durchlebt", so Petkovic über den Leidensgenossen: "Und ihn jetzt mit 35 zu sehen, ist unheimlich schön und für mich total inspirierend." Denn sie sehe, dass es möglich ist.

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