Adrianus schenk holte 1972 in Sapporo drei Goldmedaillen. (Foto: imago)
37 Jahre nach den Olympischen Winterspielen in Sapporo 1972 hat der frühere niederländische Eisschnelllauf-Star Adrianus Schenk eine bewusste Manipulation der Startlisten eingeräumt. In seiner in Amsterdam vorgestellten Biografie lüftet der dreifache Olympiasieger von Sapporo das lang gehütete Geheimnis.
Vor dem 10.000-Meter-Rennen habe er gemeinsam mit Trainer Leen Pfrommer die Auslosung manipuliert, um seinem Freund und Trainingsgefährten Kees Verkerk zur olympischen Goldmedaille zu verhelfen.
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Durch Täuschung in falsche Startgruppe
"Ich hatte schon Gold über 1500 und 5000 Meter gewonnen. Wir haben im Training voneinander profitiert. Deshalb gönnte ich Kees den Sieg", räumte Schenk in seiner Biografie ein. "Pfrommer und ich haben den japanischen Offiziellen nach der Auslosung gesagt, ihnen sei ein Fehler unterlaufen. Dann haben wir Verkerks Namen in die erste Startgruppe gesetzt und meinen in die dritte", berichtete Schenk.
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Drittes Gold für Schenk
Nach dem damaligen Reglement starteten die besten Läufer in der ersten Gruppe mit den besten Eisbedingungen auf der Freiluftbahn. Verkerk lief eine sensationell gute Zeit und sah bis zu Schenks Lauf in der benachteiligten dritten Startgruppe wie der sichere Sieger aus. "Dann habe ich es mir noch anders überlegt, Gas gegeben und die dritte Goldmedaille geholt", sagte Schenk bei der Buchpräsentation. Für Verkerk blieb es bei Olympia-Silber wie zuvor über 5000 Meter. Den Funktionären der Internationalen Eislauf-Union ISU sei diese Manipulation nicht aufgefallen, bemerkte Schenk, der später selbst einige Jahre der Technischen Kommission des Weltverbandes angehörte.
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