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Ex-Langlauf-Bundestrainer Jochen Behle: "Wir trainieren zu wenig"


Deutsche Langläufer bisher ohne Medaille bei der WM
Ex-Bundestrainer Behle: "Wir trainieren zu wenig"

Von t-online, sid
24.02.2015Lesedauer: 2 Min.
Ex-Bundestrainer Jochen Behle geht hart mit den deutschen Langläufern und deren Trainern ins Gericht.Vergrößern des BildesEx-Bundestrainer Jochen Behle geht hart mit den deutschen Langläufern und deren Trainern ins Gericht. (Quelle: dpa-bilder)
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Der frühere Skilanglauf-Bundestrainer Jochen Behle hat angesichts des bisherigen Abschneidens des deutschen Loipen-Teams bei der Nordischen Ski-WM in Falun deutliche Kritik geübt. "Wenn ich mir die Trainingsdaten ansehe, dann bin ich überzeugt: Es wurde nicht alles für den Erfolg getan. Das System ist nicht in Ordnung", sagte der 54-Jährige der Tageszeitung "Die Welt".

Für Behle ist die Einstellung der Sportler und ihrer Trainer das Hauptproblem. "Es geht auch um eine Trainingsphilosophie. Ich habe schon immer gesagt: Wir trainieren zu wenig", erklärte Behle: "Mit viel Training kann man viel erreichen. Ich denke: Wir können und müssen mehr machen. Man redet bei uns immer von Freude und freudbetontem Training. Das ist alles wunderbar. Aber ob sich eine Margit Björgen (Norwegens überragende Langläuferin bei den Frauen, Anm. d. Red.) bei jedem Training freut, stelle ich mal infrage."

Seine Herangehensweise sei gewesen: "Wann hat denn der Sportler wirklich Freude? Wenn er nachher auf dem ersten Platz des Podiums steht und auf all die Menschen blickt."

Schluss mit der Schönrederei

Vor allem seinen Nachfolger Frank Ullrich ging der frühere Erfolgscoach an. "Was den Männerbereich angeht, stimmt sicher das Gesamtsystem nicht. Die Herangehensweise des Cheftrainers ist auch so gar nicht meine Art", sagte Behle: "Ich kann doch nicht alles immer schönreden. Seit drei Jahren höre ich: Wir sind in Schlagdistanz. Anstatt mal ehrlich zu sagen: Wir sind nicht da, wo wir sein wollen. Und vielleicht haben wir auch nicht alles dafür getan, was möglich ist."

Behle schränkte allerdings ein: "Es wäre jetzt aber unfair gegenüber Ullrich, die einstigen Erfolge von Angerer, Teichmann und Sommerfeldt als Grundlage zu nehmen. Du hast einfach nicht immer Angerers und Teichmanns. Es ist eine gewisse Durststrecke." Die früheren Gesamtweltcup-Sieger Tobias Angerer und Axel Teichmann waren nach Olympia in Sotschi zurückgetreten. Rene Sommerfeldt, der die große Kristallkugel 2003/04 unter Behles Regie geholt hatte, ist seit 2010 nicht mehr aktiv.

Wie schon bei der letzten WM ohne Medaille

Hoffnung auf Besserung hat der heutige Eurosport-Experte derzeit nicht. "Für die Zukunft sieht es gar nicht gut aus. Es fehlt auch der eine, der vorneweg läuft", sagte Behle.

Die deutschen Langläufer sind bei der WM in Falun noch ohne Medaille, zwei vierte Plätze in den Teamsprints waren die bislang besten Ergebnisse. Schon 2013 in Val di Fiemme waren die DSV-Läufer ohne Medaille geblieben.

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