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Maria Höfl-Riesch im Interview: "Ich muss niemandem etwas beweisen"


Maria Höfl-Riesch im Interview
"Ich muss niemandem etwas beweisen"

Von t-online
26.01.2014Lesedauer: 4 Min.
Ski-Ass Maria Höfl-Riesch ist Deutschlands große Medaillen-Hoffnung bei den Olympischen Spielen in Sotschi.Vergrößern des BildesSki-Ass Maria Höfl-Riesch ist Deutschlands große Medaillen-Hoffnung bei den Olympischen Spielen in Sotschi. (Quelle: dpa-bilder)
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Das Interview führte Nils Tittizer

Wenn in knapp zwei Wochen bei den Olympischen Winterspielen die Ski-Asse an den Start gehen, blickt ganz Deutschland auf eine Frau: Ski-Superstar Maria Höfl-Riesch ist die deutsche Medaillenhoffnung. Bei ihren letzten Winterspielen gewann die 29-Jährige zweimal Gold. Auch in Sotschi fährt Höfl-Riesch wieder auf Sieg.

Im Interview mit t-online.de spricht Höfl-Riesch über den Leistungsdruck, Winterspiele vor Palmen und die prekäre Lage in Russland.

t-online.de: Frau Höfl-Riesch, knapp zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele führen Sie im Gesamt-Weltcup. Wie sieht Ihr Zwischenfazit aus?
Maria Höfl-Riesch: Es lief nicht alles perfekt, aber insgesamt kann ich sehr zufrieden sein. Ich habe bisher drei Rennen gewonnen, wurde mehrmals Zweite oder Dritte und führe jetzt in der Weltcup-Gesamtwertung. Auf jeden Fall fühle ich mich trotz der ganzen Anstrengungen körperlich fit. Dafür habe ich im Sommer auch sehr hart gearbeitet.

Absolutes Highlight in diesem Jahr sind zweifelsohne die Olympischen Spiele in Sotschi. 2010 haben Sie in Vancouver Gold im Slalom und in der Super-Kombination gewonnen. Haben Sie dieses Mal ein konkretes Medaillenziel?
Die zwei Medaillen von Vancouver kann mir zwar niemand mehr nehmen, aber es wäre ein Traum, wenn ich in Sotschi noch mal eine Medaille gewinnen könnte, am liebsten natürlich eine goldene. Aber das sagt sich so leicht. Olympische Spiele haben ihre eigenen Gesetze.

Fans und Öffentlichkeit erwarten Gold. Setzt Sie das unter Druck?
Es läuft momentan sehr gut, klar dass da Erwartungen bei den Leuten entstehen. Das kenne ich schon. Davon darf man sich nur nicht verrückt machen lassen. Ich weiß, dass ich vorn landen kann, aber dann muss an dem entscheidenden Tag auch alles zusammenpassen.

2012 siegten Sie bereits in der Abfahrt beim Weltcup auf der Olympiastrecke in Sotschi. Ist das ein gutes Omen?
Psychologisch hilft es schon, zu wissen, dass mir die Piste liegt und ich dort bereits gewonnen habe. Allerdings wurde die Strecke inzwischen etwas verändert. Ich bin selbst gespannt, wie sie sich jetzt fährt.

Gerät der Gesamtweltcup in einem Olympia-Jahr schon mal in den Hintergrund?
Für mich sind das zwei getrennte Geschichten. Natürlich ist Olympia das Highlight, worauf sich jetzt jeder fokussiert. Aber ich hätte auch nichts dagegen, am Ende der Saison die große Kristallkugel zu gewinnen. Sportlich ist das sogar die größere Leistung.

Es sind Ihre zweiten Olympischen Spiele. Ist die Aufregung noch so groß wie 2010?
Die beiden Goldmedaillen von Vancouver lassen mich etwas entspannter an die Sache herangehen. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen. Trotzdem steigt die Anspannung, je näher Olympia rückt, das ist ganz normal.

Olympische Winterspiele an der Schwarzmeerküste und Palmen als Kulisse. Ist das für Sie derzeit noch eine kuriose Vorstellung?
Irgendwie schon. Wobei man sagen muss, dass die Wettkämpfe in Ski alpin in Rosa Khutor stattfinden, etwa eine Dreiviertelstunde von Sotschi entfernt. Die Piste liegt auf einer Höhe von etwa 2000 Metern. Dort werden wir von Strand und Palmen nichts mitbekommen.

Die politische Lage in Russland ist derzeit äußerst prekär. Wieder erschütterte ein Bombenanschlag Wolgograd. Der Grund: Touristen sollten so davon abgehalten werden, Sotschi während der Spiele zu besuchen. Verunsichert Sie die Situation?
Ich würde mir auch andere Meldungen wünschen, immerhin ist Olympia das größte Sportfest der Welt, und es sollte auch ein Fest der Freude und des friedlichen Miteinanders sein. Für uns Athleten ist es trotzdem wichtig, dass wir uns davon nicht zu sehr ablenken lassen und uns auf den Sport konzentrieren. Da wir im Olympischen Dorf untergebracht sind, mache ich mir in Sachen Sicherheit keine großen Sorgen. Dort sollte es keine Probleme geben.

Angenommen, Sie haben in Sotschi überragende Olympische Spiele. Wäre das für Sie eine mögliche Bühne, dem aktiven Sport Lebewohl zu sagen?
Bei Olympia sicher nicht, danach stehen ja noch ein paar Weltcup-Rennen an. Wie es nach der Saison weitergeht, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall hängt das nicht davon ab, wie erfolgreich ich in Sotschi sein werde.

Haben Sie bereits Pläne für die Zeit nach der Sportkarriere?
Ich interessiere mich sehr für Mode, in diese Richtung könnte ich mir etwas vorstellen. Aber auch eine Aufgabe beim Fernsehen fände ich spannend. Ideen gibt es einige, doch darüber möchte ich erst sprechen, wenn es wirklich konkret wird.

Maria Höfl-Riesch: Leben für den goldenen Moment
Eine Dokumentation über eine der erfolgreichsten Skirennläuferinnen der Gegenwart. Der Ski-Star gibt exklusive Einblicke in seine Vorbereitung auf die Winterspiele. U.a. werden dort erste Bilder vom Training mit Heinrich "Schinder-Heini" Bergmüller gezeigt, der bereits Hermann Maier zu unzähligen Titeln geführt hat. Der Zuschauer sitzt quasi neben Höfl-Riesch auf der Hantelbank oder dem Ergometer-Fahrrad im Olympia-Stützpunkt in ihrer Heimat Garmisch-Partenkirchen und begleitet sie an ihre private Rückzugsoase am Gardasee. Dort gewährt Höfl-Riesch auch den Blick hinter die Kulissen.
Die ARD zeigt die Dokumentation am 02. Februar um 13.00 Uhr.

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