Vikersund (dpa) - Als das Gros der deutschen Ski-Asse zu den nordischen Weltmeisterschaften in Falun aufbrach, saß eine der größten Gold-Hoffnungen für die Titelkämpfe vom 18. Februar bis 1. März im Flieger gen Heimat.
Nach seinem grandiosen Auftritt beim Weltcup in Vikersund düste Skiflug-Weltmeister Severin Freund mit seinen Teamkollegen zu einem Kurzurlaub nach Hause, um noch einmal für den Saison-Höhepunkt aufzutanken. "Ich glaube, dieses Wochenende war für alle Beteiligten eine tolle Show. Jetzt möchte ich die positiven Gefühle mit nach Falun nehmen", sagte Freund.
Mit dem 14. Weltcupsieg seiner Karriere - dem fünften im WM-Winter - untermauerte der Team-Olympiasieger nachdrücklich seine Medaillenambitionen. "Er hat eine super Phase. Für ihn war es noch einmal wichtig zu sehen, dass er mit einer Topleistung ganz vorne ist. Er hat noch einen Schritt vorwärts gemacht und das Zeug für eine Medaille", sagte Bundestrainer Werner Schuster.
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Der 45-Jährige sieht sein Team gerüstet für den Showdown im hohen Norden Europas, bei dem mindestens zwei Medaillen herausspringen sollen. "Eine im Einzel und eine in der Mannschaft", formulierte Schuster das Ziel. "Es ist aber auch mehr möglich mit dieser Mannschaft."
Sein Trumpfass ist natürlich Freund, der den Sieg auf dem Monsterbakken in Vikersund mit dem deutschen Rekord von 245 Metern gekrönt hatte. Probleme bei der Umstellung auf die kleine Schanze, wo am kommenden Samstag der erste Medaillensatz bei dieser WM vergeben wird, befürchtet er nicht: "Das ist nicht tragisch."
Freund ist als Gesamtdritter im Weltcup für alle Konkurrenzen gesetzt. Dahinter hat Schuster die Qual der Wahl, denn von den anderen fünf WM-Fahrern können nur drei starten. Auf der Normalschanze wird Routinier Michael Neumayer definitiv zuschauen. Der 36-Jährige reist deshalb erst in der zweiten WM-Woche an.
"Für mich ist er in der Hierarchie die Nummer sechs. Er ist die komplette Saison durchgefahren und muss Kraft auftanken. Auf der Großschanze wird er eine faire Chance bekommen, dort kann er uns weiterhelfen", sagte Schuster über Neumayer.
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Nach dem ersten Training am Donnerstag will der Coach darüber entscheiden, ob es um die anderen drei Einzel-Startplätze eine interne Ausscheidung geben wird. Neben Marinus Kraus und Markus Eisenbichler brennen auch Richard Freitag und Andreas Wellinger auf einen Einsatz. Das Duo trainierte zuletzt in Oberstdorf. "Es lief alles planmäßig. Beide sind bereit", berichtete Schuster.
Das trifft auf die gesamte Mannschaft zu. Deshalb lässt der Coach die Zügel für einen Tag schleifen, um den Athleten noch einmal Freiraum im Kreise ihrer Familien zu geben. "Ich denke, wir brauchen keine besonderen Maßnahmen mehr zur Motivation. Es ist ohnehin nicht alles planbar", begründete Schuster seinen Plan und fügte hinzu: "Jetzt geht es darum, sich noch einmal zu erholen und richtig einzustellen. Der Ruhetag hat auch symbolischen Charakter, um zu zeigen: Jetzt geht es mit der WM los."