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Das Motorrad aus "Top Gun"


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Das Motorrad aus "Top Gun"

driver.de, Ulrich Feld

26.02.2013Lesedauer: 3 Min.
Tom Cruise auf seiner Kawasaki in Top Gun.Vergrößern des BildesTom Cruise auf seiner Kawasaki in Top Gun. (Quelle: United Archives/imago)
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Der Film "Top Gun" macht die richtig berühmt und zur Ikone der rasanten achtziger Jahre. Jeder kennt die Filmszene, in der Tom Cruise auf dem Motorrad neben einem startenden Düsenjäger her fährt. Aber die Kawasaki hatte noch sehr viel mehr auf dem Kasten.

Schon die Vorstellung im Dezember 1983 auf der kalifornischen Rennstrecke Laguna Seca war revolutionär: Mit der GPZ 900 R läutete Kawasaki die Zeit der Supermotorräder ein. Das "R" im Namen war dabei als Kampfansage zu verstehen. Es steht für Racing.

Fahrwerk setzte neue Standards

Als erstes Motorrad überhaupt besaß die Kawasaki GPZ 900 R einen wassergekühlten Vierzylindermotor mit 16 Ventilen. Mit einer Leistung zwischen 98 und 115 PS beschleunigte die Kawa auf mindestens 248 km/h, was sie bei ihrem Debüt zum damals schnellsten Motorrad der Welt machte. Gleichzeitig konnte auch das Fahrwerk dieser Supermaschine mit ihrer Leistung mithalten, was damals keine Selbstverständlichkeit war. Nicht nur die Maschine, sondern auch das Fahrwerk setzte damals neue Standards. >>

Das attraktive Design mit der scharfkantigen und leicht nach vorne gekrümmten Halbschalen-Verkleidung machte die Kawasaki GPZ 900 R auf den ersten Blick unverwechselbar. Sie erinnerte an Samurai-Helme und an die Dächer japanischer Burgen und passte auch bestens zu der Zusatzbezeichnung "Ninja".

Die GPZ 900 R Ninja war die erste Kawasaki, die sich mit dieser Bezeichnung schmückte. Eine kluge Werbestrategie: Die ersten Ninja-Filme entstanden in Japan bereits in der Stummfilm-Zeit. Spätestens mit dem James Bond-Film "Man lebt nur zweimal" aus dem Jahr 1967 wurden die mysteriösen Schattenkrieger auch international bekannt.

Ungeachtet ihres martialisch guten Aussehens erweist sich die Kawasaki GPZ 900 R auch heute noch als überraschend komfortabel. Das beginnt schon mit dem Aufsteigen. Mit ihrer Sitzhöhe von 78 bis 81 Zentimetern bietet sie auch für kleinere Fahrer eine angenehme Sitzposition und eine bequem gepolsterte Sitzbank. >>

Nur der Sozius muss sich etwas einschränken, was aber nicht mit unzumutbaren Härten verbunden ist. Schließlich musste auch Kelly McGillis in "Top Gun" hinter Tom Cruise auf dieser Maschine eine gute Figur machen. Und Menschen mit sehr langen Beinen fahren die Kawasaki GPZ 900 R ohnehin am besten selbst.

Unerschütterlicher Geradeauslauf

Wie sich die Zeiten geändert haben: Als sie neu war, galt die Kawasaki GPZ 900 R als eine richtig klotzige Wuchtbrumme von einem Motorrad. Aus heutiger Sicht wirkt sie dagegen besonders von vorne rank und schlank und seitlich betrachtet sehnig und gestreckt. Ihre Länge verleiht der Kawa unerschütterlichen Geradeauslauf und bemerkenswerte Seitenstabilität auch bei hohem Tempo. Eine Wuchtbrumme ist die Kawasaki GPZ 900 R aber immer noch in Bezug auf ihr Gewicht - sie bringt mit Fahrer mindestens sechseinhalb Zentner auf die Waage, was sich besonders im dichten Stadtverkehr bemerkbar macht. Übermäßig handlich ist die Japanerin aber auch sonst nicht.

Auch mit dem schnellen Heizen um enge Kurven sollte man es auf einer Kawasaki GPZ 900 R nicht allzu sehr übertreiben. Kurvenkombinationen erfordern hohe Lenkkräfte, und extrem sportliche Schräglagen mag die Kawa auch nicht. Dafür überzeugt ihr Motor auch heute noch mit sattem Durchzug auch bei niedrigen Drehzahlen, ausgeprägter Drehfreude dank kurzen Hubs und bemerkenswerter Laufruhe. Bei einigermaßen vorausschauender Fahrweise verblüfft die Kawasaki GPZ 900 R mit ihrer Mühelosigkeit - schließlich ist dieser schwere Brocken fast dreißig Jahre alt.

Die Kawasaki GPZ 900 R wurde zu ihrer Zeit sofort ein Bestseller. Weltweit fand sie sagenhafte 60.000 Käufer, davon rund 11.600 in Deutschland. In Deutschland bis 1993 angeboten, lief die Super-Kawa in Japan bis 2003 vom Band, was sie wahrscheinlich zum Motorrad mit der längsten Bauzeit überhaupt macht. Sie überlebte sogar die Kawasaki-Modelle GPZ 1000 RX und ZX10, die eigentlich ihre Nachfolge antreten sollten. Kawasaki baute jedoch die GPZ 900 R parallel zu ihren Nachfolgemodellen weiter. >>

Wer sich die Japanerin gönnen möchte, hat dennoch keine allzu reiche Auswahl. Besonders problematisch kann sich die Suche nach einer Maschine im gepflegten Originalzustand gestalten.

Authentisches Fahrgefühl

Viele Kawasaki GPZ 900 R fielen zweifelhaften Tuning- und Umbauaktionen zum Opfer. Besonders empfehlenswert sind die Jahrgänge ab dem Baujahr 1990 mit breiteren Reifen und wirksameren Bremsen. Ab etwa 1500 Euro kann man das authentische Fahrgefühl aus "Top Gun" erleben.

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