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Gottfried John ist tot: "James Bond"-Star erlag Krebsleiden


Bekannt aus "Goldeneye"
"James Bond"-Star Gottfried John ist tot

Von ots, dpa, t-online
02.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Schauspieler Gottfried John ist gestorben.Vergrößern des BildesSchauspieler Gottfried John ist gestorben. (Quelle: dpa-bilder)
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Der Schauspieler Gottfried John ist im Alter von 72 Jahren in der Nähe von München gestorben. Wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) mitteilte, erlag der Darsteller am Montag einem Krebsleiden.

International bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle als General Ouromov im "James Bond"-Film "Goldeneye" (1995). "Ich habe mich bemüht, Aufstieg und Fall der Sowjetunion in einer Person zu spielen, mit allen menschlichen Schwächen", sagte er einst dazu.

Der Film- und Theaterschauspieler mit der eindringlich tiefen Stimme und dem markanten Gesicht - knorrig schiefe Nase und weicher Zug um die Lippen - wurde in erster Linie bekannt mit Filmen von Rainer Werner Fassbinder: "Die Ehe der Maria Braun" (1978), "Berlin Alexanderplatz" (1980) und "Lili Marleen" (1981). Er war auch in vielen Fernsehproduktionen zu sehen.

Schwierige Kindheit

Gottfried John kam 1942 als uneheliches Kind in Berlin zur Welt. Mit 15 Jahren floh er aus einem Erziehungsheim nach Paris. Später scheiterte er zwar an der Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule in Berlin, nahm aber privat Schauspielunterricht und gab noch während seiner Ausbildung sein Theaterdebüt am Berliner Schiller-Theater. Besonders gerne arbeitete er mit dem Regisseur Hans Neuenfels zusammen, etwa in Peter Handkes "Publikumsbeschimpfung".

Fasziniert von Fassbinder

Sehr prägend wurde Rainer Werner Fassbinder für ihn, der ihn 1972 für den ARD-Fünfteiler "Acht Stunden sind kein Tag" als Hauptdarsteller engagierte. Lange blieb er dem Neuen Deutschen Film treu. Er war fasziniert von Fassbinders Arbeitsweise und dessen Schnelligkeit. Dass Fassbinder seinen Schauspielern so viel Selbstständigkeit zugestanden habe, habe ihm später "bei internationalen Produktionen sehr geholfen", erinnerte sich John.

Auch nach Fassbinders Tod 1982 blieb John als Typ bei Regisseuren begehrt. Für Volker Schlöndorff spielte er in "Der Unhold" (1996) gemeinsam mit John Malkovich. Er war auch in beliebten Krimireihen wie "Tatort" und "Derrick" mehrfach zu sehen.

Hollywood war nichts für John

Die US-Filmindustrie lockte ebenfalls, doch ganz nach Hollywood wechseln wollte John nicht. "Ich will es gestehen, dass ich in Amerika plötzlich begriffen habe, dass ich tief in meinem Herzen Europäer bin", sagte er einst. Dennoch war er neben seinem Auftritt in "James Bond" auch in anderen US-Produktionen wie "Lebenszeichen - Proof of Life" (2000) an der Seite von Meg Ryan und Russell Crowe. zu sehen.

Zuletzt drehte er die Filme "Rubinrot" (2013) und "Saphirblau" (2014), die ersten beiden Teile der Kerstin-Gier-Trilogie "Liebe geht durch alle Zeiten".

Privat liebte John es zurückhaltend und genoss mit seiner Frau Brigitte das idyllische Leben auf dem Land zwischen Feld, Wald und See in Utting am Ammersee.

"Großer Charakterdarsteller"

WDR-Intendant Tom Buhrow erklärte: "Mit Betroffenheit habe ich vom Tod Gottfried Johns erfahren. Seine Zusammenarbeit mit dem WDR war sowohl für Film und Fernsehen als auch für das Radio fruchtbar und erfolgreich. Unvergessen bleibt seine wunderbare Darstellung in Fassbinders 'Berlin Alexanderplatz'. Wir werden Gottfried John in Erinnerung behalten als einen großen Charakterdarsteller - und als einen ebenso bescheidenen wie warmherzigen Menschen."

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