Günter Grass wurde mit Blechtrommel beerdigt

Zwei Wochen nach seinem Tod ist der Schriftsteller Günter Grass Mitte der Woche in der Nähe von Lübeck beigesetzt worden. Wie nun bekannt wurde, sind ihm zahlreiche Gegenstände in sein Grab auf dem Friedhof seines langjährigen Wohnortes Behlendorf gelegt worden. Darunter war auch die Brechtrommel aus Volker Schlöndorffs Verfilmung von Grass' Erfolgsroman, wie "Bild" erfahren haben will.

Der Literaturnobelpreisträger Grass war am 13. April im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer schweren Infektion gestorben. Gleich sein erster Roman "Die Blechtrommel" von 1959 wurde ein Welterfolg.

"Falls er sich nochmal melden will"

"Neben Blumen wurden ihm Nüsse zum Knacken ins Grab geworfen, sowie die echte Blechtrommel - für den Fall, dass er sich noch einmal melden wollte", wird Regisseur Schlöndorff, der der Beerdigung beiwohnte, zitiert.

Neben wenigen weiteren Personen war nur die engste Familie bei der Beisetzung dabei, wie Behlendorfs Bürgermeister Andreas Henschel berichtete. Laut "Bild" haben Grass' acht Kinder den von ihm selbst entworfenen Sarg getragen.

Gedenkfeier am 10. Mai

Die öffentliche Gedenkfeier zum Abschied des Autors findet am 10. Mai im Lübecker Theater statt. Dazu werden Bundespräsident Joachim Gauck, Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) erwartet. Die Hauptrede soll der Grass eng verbundene US-Schriftsteller John Irving ("Gottes Werk und Teufels Beitrag") halten.

Grass' Tochter Helene und der Schauspieler Mario Adorf werden laut Ankündigung aus Grass' Werken lesen. Zu der Gedenkfeier, die vom Günter-Grass-Haus und dem Steidl Verlag veranstaltet wird, werden auch zahlreiche Schauspieler, Schriftsteller und Weggefährten des Literaturnobelpreisträgers erwartet - darunter auch Regisseur Schlöndorff.