Die skandinavische Krimi-Elite
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Mit dem schwedischen Autor Henning Mankell (*1948) begann der Hype um die Skandinavien-Krimis. Sein erster Roman um den melancholischen Kommissar Kurt Wallander trug den Titel "Mörder ohne Gesicht" und erschien im Jahr 1991. Insgesamt hat Mankell zehn Wallander-Romane veröffentlicht, von denen neun verfilmt wurden.
Neben Mankell zählt Hakan Nesser (*1950) zu den bedeutenden schwedischen Krimi-Autoren. Seine Romane sind nicht nur spannend, sondern auch poetisch. Nessers beliebter Kommissar Van Veteren hat zehn Fälle auf dem Buckel und wurde bereits in Rente geschickt. Sein Nachfolger ist Halb-Italiener und heißt Gunnar Barbarotti. Witzige Anekdote: Nesser war ursprünglich Lehrer und schrieb die ersten Romane um Van Veteren, während seine Schüler über Klassenarbeiten schwitzten...
Auch ein würdiger Nachfolger des großen Kurt Wallander ist Ake Edwardsons (*1953) schrulliger Kommissar Erik Winter, der in Göteborg für Recht und Ordnung sorgt. Nach 19 Winter-Episoden hat sich der Autor jedoch schweren Herzens von seinem Kommissar verabschiedet. Ja, er hat sogar beschlossen, künftig gar keine Krimis mehr zu schreiben.
Ebenfalls in Mankells Fußstapfen wandelt die schwedische Autorin Liza Marklund (*1962). Sie ist gelernte Journalistin und arbeitete für Zeitungen und Fernsehsender als Reporterin, Nachrichtenchefin und Chefredakteurin. Dann erst entdeckte sie das Krimischreiben für sich. Mit ihren Annika Bengtzon-Krimis landet sie regelmäßig in den Bestseller-Listen.
Er schrieb nur drei Romane über den journalistischen Ermittler Mikael Blomkvist und seine unkonventionelle Gehilfin Lisbeth Salander, doch sie schlugen ein wie eine Bombe. Stieg Larssons (*1954) "Millenium"-Reihe "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung" stellte mit ihrem Erfolg alle bisher dagewesenen Schwedenkrimis in den Schatten. Sicherlich mit ein Grund für den Erfolg war der frühe Tod des Autors im Jahr 2004. Die Trilogie wurde posthum veröffentlicht.
Noch ein erfolgreicher Krimi-Exporteur aus Schweden: Arne Dahls (*1963) Romane um eine Eliteeinheit der schwedischen Polizei sind superspannend und sehr brutal. Sie beschäftigen sich mit der dunklen Seite der Gesellschaft. Um die Täter zu stoppen, muss das Team ihre inneren Beweggründe und die Ziele aufdecken.
Jo Nesbo (*1960) kommt nicht aus Schweden, sondern aus Norwegen. Als Jugendlicher wäre er gern Profi-Fußballer geworden, aber nach Kreuzbandrissen gab er diese Karrierehoffnung auf. In seinen Krimis um den alkoholkranken, alleinstehenden Hauptkommissar Harry Hole entwirft er ein abgründiges Porträt von Norwegens Alltag. "Harry ist ein komplizierter, höchst widersprüchlicher Charakter, dessen Leben in Trümmern liegt", sagt Nesbo selbst über seinen Helden.
Seine Landsmännin Anne Holt (*1958) veröffentlichte acht Kriminalromane mit Kommissarin Hanne Wilhelmsen in der Hauptrolle. Wie ihre Krimiheldin lebt Hanne Wilhelmsen in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft mit einer Frau zusammen.
Der dänische Erfolgsautor Jussi Adler-Olsen (*1950) sammelte bereits in seiner Kindheit Erfahrungen mit Psychopathen, Mördern und Selbstmördern. Sein Vater war Oberarzt einer Psychiatrie, und er wuchs auf dem Gelände dieser Klinik auf. Seinen ersten Toten fand Jussi Adler-Olsen als Kind erhängt an einem Baum. Olsens schrulliger Kommissar Carl Morck, Chef des Sonderdezernates Q der Kopenhagener Polizei, hat bereits Kultstatus erlangt.
Arnaldur Indridason (*1961) hat schon dreizehn Romane um seinen kauzigen Ermittler Erlendur Sveinsson veröffentlicht. Mit ihm hat Island einen prominenten Platz auf der skandinavischen Krimilandkarte eingenommen. Indridasons Held Erlendur wird immer wieder mit seinem Kindheitstrauma konfroniert. Vor Jahrzehnten verlor er seinen kleinen Bruder in einem Schneesturm. Das schlechte Gewissen und die Tatsache, dass seine Leiche nie gefunden wurde, nagen stetig an ihm.
