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Literatur - Wenn das Wetter zur Waffe wird: "Sturm" von Uwe Laub


Wenn das Wetter zur Waffe wird: "Sturm" von Uwe Laub

Von dpa
20.02.2018Lesedauer: 3 Min.
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Berlin (dpa) - Das Wetter spielt verrückt. Ein Wirbelsturm zerstört das Berliner Olympiastadion und tötet mehrere hundert Besucher eines Fußballspiels. In Sibirien steigt die Temperatur innerhalb von Stunden mitten im Winter auf 20 Grad plus.

In Australien verdunstet das gesamte Wasser eines großen Sees. Und bei Hannover verwandelt sich ein blauer Sommerhimmel innerhalb von Minuten in ein Gewitterinferno, aus dem faustgroße Hagelkörner fallen.

Aber das ist nur der dramatische Anfang von Uwe Laubs Roman "Sturm". In vielen Teilen der Erde lässt sich nicht mehr erklären, warum das Wetter immer extremer wird. Besonders hart trifft es Laura Wagner. Erst wird ihr kleiner Sohn von einem Eisbrocken am Kopf verletzt und muss im Krankenhaus behandelt werden. Und als sie ihn zwei Tage später abholen will, gerät sie in einen Schneesturm, wie es ihn in Niedersachsen noch nicht gegeben hat. Mit viel Glück kommt sie gerade noch bis zu der Technologiefirma, in der sie als Sekretärin des Geschäftsführers arbeitet.

Sie ist fast allein in der Firma. Kaum jemand kann dort hinkommen, weil der Verkehr im Schnee völlig zusammengebrochen ist. Dabei wäre so viel zu tun, denn der Geschäftsführer ist gerade ermordet worden. Niemand weiß, warum und von wem, aber die wenigen Menschen, die es in die Firma geschafft haben, hegen den Verdacht, dass der Mord etwas mit der Geschäftsreise nach China zu tun haben könnte, wo er gerade die neueste Entwicklung der Firma verkauft hat.

Wie die Dinge zusammenhängen könnten, erläutert Daniel, ein Journalist und Meteorologe, der gemeinsam mit einem Freund einer großen Verschwörung auf der Spur ist. Aber jetzt sind die beiden auch in Lauras Firma gestrandet. Wie nahe sie an der Wahrheit sein könnten, merken die beiden Männer, als auf einmal zwei amerikanische Agenten in der Firma auftauchen und sie auffordern, mit ihnen mitzukommen.

Auch Laura Wagner, die mehr weiß, als sie verrät, kommt mit in eine US-Einrichtung nach Frankfurt. Wie ernst die Lage ist, wird deutlich, als die Deutschen an einer internationalen Videokonferenz teilnehmen. Über der Karibik hat sich in rasender Geschwindigkeit ein Hurrikan gebildet, der größer und zerstörerischer ist als alle derartigen Stürme, die bislang beobachtet wurden.

Ein solcher Sturm kann nicht natürlich entstanden sein. Die Naturgesetze scheinen außer Kraft gesetzt. Der Sturm ist nicht nur äußerst gefährlich, er widerspricht auch vielen Naturgesetzen. Hier scheint sich ein Satz zu bestätigen, den der Chef der chinesischen Behörde für Wetterbeeinflussung gesagt hatte: "Die Erde ist die mächtigste Waffe von allen. Wer die Naturgewalten unter seine Kontrolle bringt, ist der wahre Herrscher der Welt."

Je weiter die Handlung vorangeht, umso deutlicher wird das Bild einer gigantischen Wetterverschwörung, die Millionen von Menschen bedroht und Schäden anrichten könnte, die ein Vielfaches dessen ausmachen, was Stürme wie "Xaver", "Katrina" oder "Irma" in den vergangenen Jahren angerichtet haben.

Laub erzählt die spannende Geschichte mit zahlreichen Handlungssträngen, vielen handelnden Figuren und wechselnden Schauplätzen. Das Wettergeschehen, immer mit vielen gut eingebauten Erläuterungen versehen, macht zwar den größten Teil des Romans aus, aber Laub baut auch klassische Spannungselemente wie Morde und eine Entführung ein, die "Sturm" zu einem Pageturner machen, der mit jedem Sturm realistischer wirkt.

- Uwe Laub: Sturm. Heyne Verlag, München, 399 Seiten, 14,99 Euro, ISBN 978-3-453-41980-3.

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