CD-Kritik David Guetta "Listen"

David Guetta

Vor kurzem ist David Guetta 47 Jahre alt geworden. Im Showbiz natürlich kein Alter, das beweist der gebürtiger Franzose eindrucksvoll auf seiner neuen Platte. Die Gästeliste ist gespickt mit jungen Wilden, egal ob etablierte Megastars wie Nicki Minaj und Emeli Sandé oder auch das "Next Big Thing" Elliphant. David Guetta bedeutet immer noch Erfolg, er ruft und die Crème de la Crème kommt gelaufen. Die schon vorab veröffentlichten Songs mit Sam Martin, Nummer-eins-Single "Lovers Of The Sun" und kürzlich "Dangerous", haben bei Guetta-Fans den Hunger aufs neue Album tüchtig geschürt.

Diskofeuerwerk deluxe

"Listen" hält sich nicht lange mit vereinzelten, öden Party-Böllern auf sondern reißt in ausnahmslos jedem Song direkt eine ganze Batterie an wildfunkelnden House-Feuerwerkskörpern ab. Egal, ob "Lift Me Up" featuring Ladysmith Black Mambazo, Nico und Vinz, "Bang my Head" mit der allgegenwärtigen Sia oder "S.T.O.P." mit Ryan Tedder: Der Beat wird stets erwartungsgemäß furios gedroppt, die Diskosuppe blubbernd auf Höchststufe gekocht. Nicki Minaj würzt in "Hey Mama" noch kräftig mit afrikanischen Bongo-Drums und rappt sich für Guetta die Seele vom Leib. Aufbautechnisch erinnert der Song allerdings ein wenig an längst vergangene Rihanna-Zeiten.

Aufgewärmt schmeckt immer noch

Sich mit seinem sechsten Album völlig neu zu erfinden, will dem zweifachen Grammy-Gewinner Guetta nicht so ganz gelingen. Muss aber vielleicht auch gar nicht sein, läuft doch das altbekannte House-Hymnen-Rad noch immer rund und einwandfrei. "The Whisperer", die letzte Nummer des Albums und zweite Kollaboration mit Sia, schlägt deshalb ganz unbegründet melodramatische Töne an: Grund zur Traurigkeit besteht bei Guetta eigentlich nicht. Bleibt also abzuwarten, wann sich auch die größten House-Junkies an den eben immer doch ähnlich strukturierten Songs satt gehört haben.

David Guetta "Listen" (Warner) ist am 21.11.2014 erschienen