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Blackstar ist David Bowies musikalischer Abschied – leider


CD-Kritik
"Blackstar" ist David Bowies musikalischer Abschied

Von t-online
11.01.2016Lesedauer: 2 Min.
Dabid Bowie hinterlässt mit "Blackstar" sein Abschiedsalbum.Vergrößern des BildesDabid Bowie hinterlässt mit "Blackstar" sein Abschiedsalbum. (Quelle: dpa-bilder)
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Traurig ist es, diese Rezension zu schreiben, mittlerweile wissend, dass "Blackstar" David Bowies Abschiedsalbum ist. Der Ausnahmemusiker ist am Sonntag dem 10. Januar gestorben, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag, an dem auch das Album auf den Markt kam.

Der erste Song "Blackstar", der dem 25. Studioalbum auch den Namen gibt, ist keine leichte Kost. Vor allem nicht für Hörer, die sich bisher nicht mit Bowie beschäftigt haben. Zudem ist es mit knapp zehn Minuten Länge eher ein Epos als ein reguläres Stück. Das Album hat "nur" sieben Titel.

"Blackstar"

Es wirkt konzeptionell und experimentell, beginnt hypnotisch mit eher sphärisch abgehobenem Gesang. Dann gesellen sich bald Jazz-Klänge hinzu, die der Avantgarde-Jazzer Donny McCaslin beigesteuert hat. Mit ihm arbeitete Bowie schon 2014 beim Stück "Sue" zusammen, das ebenfalls auf dem Album zu finden ist. Bei der Rhythmik sind Einflüsse des Trip-Hop zu hören. Später wird das Stück souliger und melodiöser, es kommen Streichersätze und Holzgebläse dazu. Jazz-Motive und Bläsersätze finden sich auch in weiteren Stücken des Albums.

"Lazarus" ist das Highlight des Albums

Das fast sechseinhalb Minuten lange Stück "Lazarus" ist das Highlight des Albums. Es ist mit eher zurückhaltenden Drums und Bass, Gitarre und abermals einem Jazz-Saxophon etwas minimalistischer als der Titelsong. Auch hier hat Donny McCaslin wieder freie Hand zum Improvisieren und Phrasieren bekommen.

Der Gesang ist dafür nicht mehr so abgehoben-sphärisch, sondern klingt nach dem guten alten David Bowie. Zumindest wenn dieser Ausdruck für den experimentierfreudigen Musiker gelten darf. Und die Zeile "Look out here I'm in heaven" bekommt durch seinen Tod den Charakter einer Prophezeiung.

"Tis A Pity She Was A Whore" rockt

Mit dem Lied "Tis A Pity She Was A Whore" gibt Bowie eher rockige Töne zu Besten, ohne auch hier auf diverse jazzige Blasinstrumente zu verzichten. Das Schlagzeug darf vordergründiger und mit Breakbeats aufspielen. Das Stück wurde von einem Theaterstück von John Ford aus dem 17. Jahrhundert inspiriert, in dem es um Inzest ging.

"Dollar Days"

Balladenhaft holt das Stück "Dollar Days" den Hörer direkt mit Saxophon und Klavier ab, um dann melodiös zu bleiben. Abermals darf Jazzer Donny McCaslin sich austoben. Bei "Gilt Loves Me" steigt Bowie mit eher disharmonischem Gesang und Klängen ein. Der Rythmus hat etwas marschartiges und hier fehlen Saxophon und Jazz-Referenzen.

"I Cant Give Anything Away"

Das Stück "I Cant Give Anything Away" entlässt den Hörer aus dem sieben Stücke langen Album. Eher ein schwaches Stück auf dem Album, dominieren hier doch Klangteppiche aus dem Synthesizer abermals begleitet vom Jazz-Saxophon und etwas Violinenklang, der aber auch eher elektronischen Ursprung zu haben scheint.

Bowies musikalischer Abschied ist typisch Bowie

Das Album erschließt sich nicht unbedingt beim ersten Durchhören. Doch was Spaß macht ist, dass Bowie sich wie immer nicht um Mainstream und Verkaufbarkeit kümmert, sondern macht, wozu er musikalisch Bock hat. Die durchgängige Beimischung von Jazz macht daraus zwar noch kein Jazz-Album, aber klingt gut und passend. Mit "Blackstar" ist David Bowie ein sehr gutes Album auf hohem musikalischen Niveau gelungen, das von ungebrochener Innovationskraft zeugt. Einer Kraft, die fehlen wird.

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