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Musik - Selig: Magie und Freundschaft


Musik
Selig: Magie und Freundschaft

Von dpa
06.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Selig haben Phase drei ihrer Karriere eingeläutet.Vergrößern des BildesSelig haben Phase drei ihrer Karriere eingeläutet. (Quelle: Daniel Bockwoldt./dpa)
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Hamburg (dpa) - In einer einsamen Hütte zurück zu den musikalischen Wurzeln: Vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum hat die Hamburger Band Selig ihre neue Rockplatte "Kashmir Karma" veröffentlicht.

Entstanden ist das Album in Schweden an einem "magischen Ort" - wie das Quartett um Jan Plewka (47) den Platz, der für sie so viel veränderte, nennt. In ihrem besonderen Wohnzimmer-Studio ohne Produzent und Management entdeckten die Musiker ihre Freundschaft und ihren ursprünglichen seligen Sound wieder.

"Das Gefühl war wie damals, als wir völlig frei Musik gemacht haben, die erst einmal nur uns gefiel. Da war keiner, der reingeredet hat", sagt Bassist Leo Schmidthals der Deutschen Presse-Agentur. Vom 10. November an geht es auf Deutschland-Tournee.

Die Platte mit ihren elf energiegeladenen Songs hat viele unterschiedliche Ebenen, oft entstanden aus spontanen Situationen. Es sind Melodien, die zum Mitsingen einladen. Die berührende Ballade "Wintertag" - in nur einem Tag komponiert, getextet und aufgenommen - besticht mit gefühlvollen, poetischen Textzeilen. Die psychedelischen Töne von "DJ" haben Ohrwurm-Charakter - haben eine große Sogwirkung.

Mit dem Lied "Feuer und Wasser" über die "kaputte Welt" hat Selig ein sehr politisches Lied verfasst, eher ungewöhnlich für die Band. Auf den Geschmack gekommen? "Ich glaube nicht, dass wir eine Polit-Rockband werden, aber das war jetzt mal ein erster Versuch in diese Richtung", meint Stephan "Stoppel" Eggert (Schlagzeug).

Berühmt geworden war Selig in den 90er Jahren. Die Musiker veröffentlichten drei Alben mit Songs wie "Sie hat geschrien", "Ohne Dich" oder "Ist es wichtig". Auf dem Höhepunkt des Erfolgs kam es zum großen Krach, die Band trennte sich. Erst zehn Jahre später die Reunion und ein fulminantes Comeback mit "Und endlich unendlich". 2014 stieg Keyboarder Malte Neumann aus der Gruppe aus. Einen Ersatz für ihn wollte die Band nicht. Unklar war, wie es weitergehen sollte. Die vier Musiker nahmen sich Zeit.

Die Fahrt nach Schweden brachte die Wende. Einige Male in ihrer langen Karriere hatte die Band andere Wege probiert: Elektronische Musik beeinflusste die Platte "Blender" (1997), "Magma" (2013) klang oft eher poppig. In der Abgeschiedenheit ging es wie von allein zurück zu den musikalischen Anfängen. "Wir haben halt nur diese paar Instrumente gehabt", berichtet Eggert. 50 Tage verbrachte die Band über ein Jahr verteilt in dem Haus. Toningenieur Michael Ilbert mixte das Album schließlich. Viel Mühe verwendeten die Musiker auf eine stimmige Reihenfolge der Songs - Langeweile kommt nie auf.

Zum ersten Mal erreichten die Musiker Schweden kurz vor der Wahl des US-Präsidenten Donald Trump. "Wir saßen wie die Hobbits im Nichts und dachten, wir müssten jetzt irgendwie die Welt retten", erinnert sich Plewka. "Da kam dann ein ganz freundlicher Ton auf die Platte." Bewusst suchte der Sänger beim Schreiben nach schönen Worten. "Auch der Name 'Kashmir Karma' ist ja wie eine Beschwörungsformel, positiv in die Zukunft zu schauen."

Für das Quartett ist es eine neue Karrierephase. "Das ist jetzt auf jeden Fall Phase drei und fühlt sich auch extrem so an wie eine neue Band", erklärt Christian Neander (Gitarre). In Kürze geht es wieder auf Tournee, 18 Auftritt sind bundesweit geplant. Das neue Album wird die Setliste prägen, doch auch Selig-Klassiker fehlen nicht.

Viele Fans haben die Band seit der ersten Platte 1994 treu begleitet. "Unser Leben ist ganz eng mit Euch verbunden", schreibt ein Paar den Musikern in dem sozialen Netzwerk Facebook. Wenn es nach den Musikern geht, wollen sie noch lange zusammen weiterspielen. Bassist Schmidthals betont: "Wir sind so dicht an unserem Ausdruck wie wir es selten waren."

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