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Richard Wagner am 200. Geburtstag: Wie gut kennen Sie Wagner?


Musik
Quiz zum 200. Geburtstag: Wie gut kennen Sie Richard Wagner?

dpa, CK

Aktualisiert am 22.05.2013Lesedauer: 4 Min.
Richard Wagner wurde am 22. Mai 1813 geboren.Vergrößern des BildesRichard Wagner wurde am 22. Mai 1813 geboren. (Quelle: dpa-bilder)
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Man liebt ihn oder man hasst ihn - dazwischen gibt es nichts. Richard Wagner polarisiert. Das zeigte sich schon zu Lebzeiten. Revolutionär und Königsfreund, innovativer Musikdramatiker und wüster Antisemit, Perfektionist und Egoist: Bis heute ist er eine der umstrittensten Figuren der deutschen Kulturgeschichte. Am 22. Mai jährt sich Wagners Geburtstag zum 200. Mal. Aus diesem Anlass möchten wir von Ihnen wissen: Wie gut kennen Sie sich mit dem Komponisten aus? Mit unserem Quiz finden Sie es heraus.

Dass Wagner bis heute extrem umstritten ist, liegt vor allem daran, dass Adolf Hitler zu jenen gehörte, die Wagners Musik und seine Musikdramen liebten. Zusammen mit seinem Nazi-Regime vereinnahmte er den deutschen Komponisten. Wagners deutlich zum Ausdruck gebrachte Judenfeindlichkeit kam ihm dabei gelegen.

Wagner lebt lange in bitterer Armut

Der in Leipzig geborene Wagner ist kein Junggenie im Stile eines Mozart. Er betreibt zunächst Eigenstudium und hat Privatunterricht. Erst der Leipziger Thomaskantor Theodor Weinlig habe die Beschäftigung mit der Musik in professionelle Bahnen gelenkt, schreibt der Wagner-Kenner Dieter Borchmeyer.

Wagner müht sich im Klassikbetrieb: 1833 wird er Chordirektor in Würzburg, es geht weiter nach Magdeburg, Königsberg und Riga. 1836 heiratet er die Schauspielerin Minna Planer. Das Paar flieht bei Nacht und Nebel aus Riga. Wagner hat eine Sehnsucht. Sie heißt: Paris. Dort will er Karriere machen. Doch es klappt nicht recht, die Wagners leben in bitterer Armut.

In den 1840er Jahren bessert sich die Lage zunächst, Wagner wird Kapellmeister in Dresden. Das Jahrzehnt ist entscheidend für seine Musik. In dieser Zeit hätten sich alle späteren Werke schon herausgebildet, Wagners Werk habe deshalb keine Chronologie, notiert der Schriftsteller Thomas Mann.

Affären mit verheirateten Frauen

Die Dresdner Zeit für Wagner endet jäh - er beteiligt sich 1849 am Maiaufstand und muss fliehen. Obdach findet er in der Schweiz, wo ihn der Kaufmann Otto Wesendonck unterstützt. Das Problem: Wagner und Wesendoncks Frau Mathilde verlieben sich ineinander. 1858 kommt es zum Eklat, weil Minna Briefe abfängt. Wagner verlässt die Schweiz. Er gibt Konzerte in vielen Städten, doch die finanziellen Probleme verschärfen sich.

Der Retter in der Not kommt aus Bayern. König Ludwig II. ist ein glühender Anhänger Wagners. Er bleibt Zeit seines Lebens sein größter Mäzen. Wagner seinerseits wird Berater des Monarchen und umschmeichelt ihn: "Und dieses Leben, sein letztes Dichten und Tönen, gehört nun Ihnen, mein gnadenreicher junger König: verfügen Sie darüber als über Ihr Eigenthum!"

Auch privat gibt es große Veränderungen: Wagner beginnt eine Beziehung mit Cosima von Bülow (1837-1930), die er nach dem Tod seiner Gattin Minna heiraten wird. Es stört ihn nicht, dass die Tochter von Franz Liszt zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Dirigenten Hans von Bülow vermählt ist. Nach Wagners Tod ist sie es, die die Selbstinszenierung Wagners zum Kult steigert, wie Sven Friedrich, der Chef des Bayreuther Wagner-Museums, einmal notiert hat.

Endstation Bayreuth

1865 wird "Tristan und Isolde" in München uraufgeführt - pikanterweise unter der Leitung des gehörnten Ehemannes Bülow. Die Oper gilt eigentlich als unaufführbar, die Probenarbeiten sind aufwendig und teuer. Als Wagner zudem in die Tagespolitik des Königreiches eingreifen will, ist es Volk und Politikern zuviel. Wagner müsse gehen, fordern die Minister. Der König beugt sich, der Künstler zieht in die Schweiz. Cosima folgt ihm.

Die finale Station für Wagner wird Bayreuth. Das fränkische Provinzstädtchen hat im 18. Jahrhundert unter Markgräfin Wilhelmine eine Blüte erlebt. Wagner trägt sich mit dem Gedanken, im barocken Opernhaus seinen "Ring" aufführen zu lassen. Doch die Bühne ist ungeeignet. Trotzdem hält Wagner am Standort fest. Hier, weitab von den großen Zentren, will er seine Festspielidee verwirklichen.

Dafür lässt er ein eigenes Opernhaus bauen, für die Familie plant er das Haus Wahnfried. Beides lässt sich nur finanzieren, weil einmal mehr Ludwig II. einspringt. 1876, bei den ersten Festspielen, kann der "Ring des Nibelungen" erstmals komplett aufgeführt werden. Erst 1882 gibt es wieder Festspiele - Wagners letzte Oper "Parsifal" wird uraufgeführt. Ein Jahr darauf stirbt der Komponist in Venedig.

Festspiele sind gesellschaftliches Großereignis

Jahrzehnte später wird das Festival zur großen Bühne für Adolf Hitler, einem engen Freund des Wagner-Clans. Der Diktator verehrt Wagner und benutzt ihn für seine Ideologie. Dass der Komponist ein Antisemit war und in dem Aufsatz "Das Judenthum in der Musik" den Juden jede Befähigung zur Kunst absprach, passt perfekt ins Bild.

Und heute? Zum 200. Geburtstag gibt es landauf, landab Konzerte, Ausstellungen und Neuinszenierungen. Die Festspiele sind ein gesellschaftliches Großereignis mit Kanzlerin, weiterer Politprominenz und Showstars. Wagners Judenfeindlichkeit, der nationalistische Geist, den Cosima in Bayreuth förderte, die Verstrickungen der Familie mit den Nazis - all das, so scheint es, bleibt den Wissenschaftlern als Diskussionsfeld überlassen. Sobald aus dem Bayreuther Orchestergraben die ersten Töne emporsteigen, gilt die Aufmerksamkeit nur noch der Musik.

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