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Elaiza reden im Interview über ESC und das neue Album Restless


Elaiza klären gewichtiges Thema
"Wir wollen zeigen, dass wir cool sind"

t-online, Lars Schmidt

26.04.2016Lesedauer: 6 Min.
Yvonne (Akkordeon), Ela (Gesang) und Natalie (Kontrabass) sind Elaiza.Vergrößern des BildesYvonne (Akkordeon), Ela (Gesang) und Natalie (Kontrabass) sind Elaiza. (Quelle: Ben Wolf)
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Zwei Jahre nach ihrem kometenhaften Aufstieg und der ESC-Teilnahme melden sich Elaiza mit einem neuen Album namens "Restless" zurück. Im Interview mit t-online.de verrät Sängerin Ela ihren Schuhtick, während Yvonne und Natalie klären, welches Instrument mehr wiegt - Akkordeon oder Kontrabass.

Aber natürlich geht es auch um Musik, unterschiedliche Musikgeschmäcker, den ESC und wie die Lieder des Trios für ein kleines Wunder sorgten.

t-online.de: Könnt ihr noch Fragen zum Thema ESC hören?

Elaiza (alle): Naja… Geht so.

Ela: Das war natürlich eine wichtige Station in unserer Karriere. Aber jetzt liegt unser Fokus auf Live spielen und unserem neuen Album "Restless".

Habt ihr jemals die ESC-Teilnahme bereut?

Ela: Auf keinen Fall.

Yvonne: Es hat ja total Spaß gemacht. Wir konnten uns auf einer sehr großen Bühne präsentieren. Davon träumt doch jeder Musiker.

Und danach? Seid ihr da erstmal in ein mediales Loch gefallen?

Ela: Wir waren natürlich um den ESC herum sehr präsent in den Medien. Und das ist danach abgeflaut. Ist ja auch normal. Für uns ging das alltägliche Musikerleben weiter. Wir haben Konzerte gegeben. Haben mit dem Schreiben der Songs fürs zweite Album begonnen. Sind gereist. Aber darüber berichtet natürlich keiner.

Wie geht man die Arbeit an einem neuen Album an, wenn man sich auch ein bisschen von der Vergangenheit emanzipieren möchte?

Natalie: Die Entstehungsphase war sehr spannend. Es war gar nicht so einfach die richtige Richtung zu finden. Wir wollten uns noch mal ein bisschen neu erfinden.

Ela: Ich habe mich viel mit meiner eigenen Biografie beschäftigt. Es ist ein sehr persönliches Album geworden. "Restless" steht für mich als die Ruhelose und ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Band. Denn die Mädels holen mich immer wieder runter und erden mich.

Ist Elas Biografie, dadurch das sie ein bisschen jünger als Natalie und Yvonne und in der Ukraine aufgewachsen ist, sehr viel anders?

Natalie: Ela ist ja erst im Alter von acht Jahren nach Deutschland gekommen. Dadurch kannte sie viele Dinge nicht, die wir zu dieser Zeit kannten. Und sie wuchs in diesen acht Jahren in einer anderen Kultur auf. Aber das ist auch schon alles.

Ela: Als wir uns kennenlernten hat es sofort gefunkt und den Altersunterschied merken wir gar nicht.

Yvonne: Manchmal merkt man ihn, manchmal nicht.

Woran merkt man den Altersunterschied, wenn man ihn merkt?

Yvonne: Wenn man über Caught In The Act spricht (alle lachen). Das Thema ist an Ela total vorbeigegangen.

Musstet ihr schon mal eine Song-Idee verwerfen, weil sie sich mit Akkordeon und Kontrabass nicht umsetzen ließ?

Ela: Das war die Herausforderung beim neuen Album. Wir wollten an unsere Grenzen gehen und sehen, wie wir diese besonderen Instrumente einsetzen können. Man soll hören, dass Popmusik mit diesen Instrumenten geil klingen kann.

Natalie: Da geht auf jeden Fall einiges. Wir haben ganz viel ausprobiert und uns ausgetobt. Yvonne hat zum Beispiel eine Akordina verwendet.

Was ist eine Akordina?

Yvonne: Das ist ein Blasinstrument. Eine Mischung aus Mundharmonika und Melodika und es hat Knöpfe wie ein Akkordeon. Deswegen Akordina. Das wird im Jazz oft verwendet und hat so einen melancholischen Klang. In unserem Song klingt es aber eher wie ein Synthi.

Wie sieht es mit euren persönlichen musikalischen Vorlieben und Lieblingsbands aus? Gibt es da mehr Gemeinsamkeiten oder Unterschiede?

Alle: Mehr Unterschiede.

Ela: Wir hören komplett unterschiedliche Sachen.

Natalie: Nicht komplett.

Ela: Okay, nicht komplett. Aber sehr unterschiedlich.

Yvonne: Es gibt aber auch Überschneidungen.

Beispiele?

Natalie: Also wen wir alle gut finden, ist Jamie Cullum.

Und die Unterschiede?

Ela: Ich höre von Marilyn Manson bis zu den Orsons alles.

Natalie: Jazz, Soul, deutscher Hip-Hop, Peter Fox, Joss Stone, Michael Jackson, Stevie Wonder.

Yvonne: Chansons, Hildegard Knef, Edith Piaf, Beatles und Stevie Wonder mag ich auch.

Yvonne und Natalie - wie ist das eigentlich, wenn man als Schulkind ein Akkordeon oder einen Kontrabass zum Musikunterricht schleppt. Ist man da Außerseiterin oder voll cool?

Yvonne: Als Kind habe ich mein Akkordeon nie selbst geschleppt. Dafür ist es viel zu schwer. So mit 12, 13 habe ich es dann selbst getragen und in der Schule auch mal was vorgespielt. Wenn ich mit meinem Instrument auf dem Rücken ankam, haben sich schon einige darüber lustig gemacht. Mein Spitzname war Reinhold Messner. Das war mir aber egal, weil ich mein Instrument liebe.

Wie schwer ist denn ein Akkordeon?

Yvonne: Kinder-Instrumente gehen bei 4,5 Kilo los. Dann gibt es welche mit sieben, neun und zwölf Kilo.

Und wie war das als Kontrabassschülerin, Natalie?

Natalie: Ich musste mein Instrument immer selber schleppen. Aber ich habe auch erst mit 14 angefangen. Davor habe ich Klavier gespielt. Lustig gemacht hat sich über mich niemand. Ich bin nur wegen der Größe des Instruments immer aufgefallen.

Was wiegt ein Kontrabass?

Natalie: Ich spiele einen Dreiviertelbass. Der wiegt ohne Hülle so zehn, elf Kilo. Mit Hülle knapp 15.

Yvonne: Mein Akkordeon wiegt 13 und mit Hülle 19 Kilo!

Ela: Hier kommen gerade interne Diskussionen über Größen und Gewichte von Instrumenten auf. Es gibt wohl unterschiedlich große Akkordeons, die unterschiedlich schwer sind.

Gibt’s bei Elaiza auch mal Streit?

Ela: Das ist doch das Wichtigste in einer Beziehung. Denn das was wir machen ist ja eine Art Beziehung. Und eine gesunde Streitkultur ist sehr wichtig. Allein schon für die musikalische Weiterentwicklung einer Band.

Natalie: Auf jeden Fall ist das Akkordeon sehr schwer…

Wer von euch hat den vollsten Koffer, wenn es auf Tournee geht?

Yvonne: Eigentlich immer ich. Weil ich mein eigenes Kissen mitschleppe. Aber von den Klamotten ist es Ela.

Ela: Wegen der ganzen Schuhe… Ich brauche doch für jedes Outfit ein Paar Schuhe.

Wie viele hast du?

Ela: Das willst du nicht wissen. Im November bin ich nach Berlin gezogen. Ich habe erstmal nur die Hälfte mitgenommen und das sind 78 Paar.

War die Band von Anfang an als reine Frauenband geplant?

Ela: Ja. Wir wollen doch zeigen, dass Frauen auch spezielle Instrumente spielen können und cool sind.

Aber weil ihr so cool seid, seid ihr bestimmt bei männlichen Kollegen hoch angesehen, die gern mal mit euch zusammenarbeiten wollen.

Natalie: Wir haben drei hervorragende Männer als Live-Musiker dabei. Schlagzeuger, Gitarrist und Keyboarder.

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Könnt ihr euch mal ein Duett mit einem Sänger vorstellen?

Yvonne: Wenn Jamie Cullum kommt, sind wir absolut offen dafür.

Natalie: Aber mal ehrlich. Wir sind eine eigenständige Frauenband und kein Konstrukt von einem großen Konzern. Darauf sind wir sehr sehr stolz. Und wir freuen uns riesig, wenn nach dem Konzert Mädchen zu uns kommen und sagen, ich guck nicht mehr Topmodel, ich lerne jetzt Kontrabass oder Akkordeon.

Ela: Wir haben Fanpost von einem Mädchen aus England bekommen, das geschrieben hat, dass es durch unsere Musik ein ganz anderes Bild von Deutschland hat. Für sie sind wir jetzt nicht mehr die Krauts. Sie lernt jetzt wegen uns Deutsch. Ein anderer Fan schrieb uns aus dem Krankenhaus. Er war gelähmt, aber unsere Musik hat irgendwas in ihm bewirkt, dass er seine Füße dazu bewegen konnte. Wenn du so was liest, ist das einfach überwältigend. Das ist total krass.

Was sagt ihr zu unserer diesjährigen ESC-Teilnehmerin Jamie-Lee?

Natalie: Von allen Vorentscheid-Teilnehmern passt sie am besten in diese bunte Show. Und ihr Song könnte aus dem Wettbewerb herausstechen. Aber wie sie abschneiden wird, kann man nicht voraussagen. Der ESC ist eine Wundertüte. Das war bei uns auch so. Und dann spielt auch gerne mal die Politik eine Rolle. Wer weiß, wie die ganzen Länder entscheiden.

Ich bedanke mich ganz herzlich für dieses Gespräch.

Das Interview führte Lars Schmidt.

Elaiza live:

01.10. – Leipzig, Moritzbastei, 02.10. – Berlin, Heimathafen Neukölln, 06.10. – Neunkirchen, Gebläsehalle, 07.10. – Nürnberg, LUX, 08.10. – Reichenbach, Neuberinhaus, 03.11. – Stuttgart, clubCann, 04.11. – Bad Homburg, Speicher im Kulturbahnhof, 06.11. – Mannheim, Capitol, 10.11. – Leer, Zollhaus, 11.11. – Hamburg, Nochtspeicher, 18.11. – Magdeburg, Moritzhof

Das Album "Restless" erscheint am 6. Mai.

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