Helene Fischer ist überall: Sind Sie auch vom Hype genervt?

Ob Weltmeisterfeier in Berlin, die letzte "Wetten, dass..?"-Sendung oder ein Werbespot für Butter - ohne Helene Fischer geht zurzeit gar nichts. Selbst im "Tatort" wird die deutsche Schlagerkönigin im nächsten Jahr zu sehen sein. Doch mit ihrer Omnipräsenz riskiert die blonde Strahlefrau, dass die Zuschauer ihrer schon bald überdrüssig werden.

Zwar ist Fischer seit Jahren mit ihren Schlagerhits erfolgreich und präsentiert seit 2011 alljährlich zum 1. Weihnachtsfeiertag im Öffentlich-Rechtlichen "Die Helene Fischer Show". Doch erst 2014 gelang der Freundin von Florian Silbereisen der Durchbruch als massenkompatibler Superstar auch über die Schlagerszene hinaus.

Das ist wohl auch ihrem Mega-Hit "Atemlos" zu verdanken. Der beschallte 2014 Karnevalsfeiern, Après-Ski-Partys und die Fußball-Weltmeisterschaft gleichermaßen, wurde zum Ohrwurm des Jahres und wurde von Carolin Kebekus beim Deutschen Comedypreis mit einer vielbeachteten Parodie ("Atemnot - Brechdurchfall") bedacht.

Bildhübsch, unschuldig und dennoch sexy

Abgesehen von ihrem musikalischen Talent - über das man, vor allem als Nicht-Schlager-Fan, durchaus diskutieren kann - ist Fischer eine echte Augenweide. Blond, schlank und bildhübsch wirkt sie auf der Bühne wie ein blonder Engel, was laut Schlagerforscher Ingo Grabowsky ihr Erfolgsgeheimnis ist. Dabei präsentiert sich die 30-Jährige keineswegs altbacken, sondern durchaus sexy. Dennoch verströmt Fischer dabei immer auch eine Aura der Unschuld. Und das kommt beim Publikum gut an.

Ist Helene Fischer zu perfekt?

Interviews gibt die Sängerin kaum - und über ihr Privatleben spricht sie noch viel weniger. Das trägt dazu bei, dass Fischer wie eine Frau ohne Ecken und Kanten wirkt. Oder wie Carolin Kebekus sagt: "Die ist zu perfekt." Das macht die Russlanddeutsche zwar zum massentauglichen Show-Gast und zur idealen Werbeträgerin, ob für Haarfärbemittel, einen Automobilproduzenten oder einen Kaffeehersteller.

Gleichzeitig aber wirkt ihre Perfektion aufgesetzt - und auf Dauer langweilig. Das stets strahlende Zahnpasta-Lächeln, die perfekt durchgeplanten Akrobatiknummern, die ach, so romantische Beziehung mit Florian Silbereisen: Manchmal möchte man wirklich gerne wissen, was hinter dieser perfekt inszenierten Fassade lauert - oder ist einfach nur noch genervt von so viel Vollkommenheit. Umso mehr, als man zurzeit kaum noch den Fernseher einschalten kann, ohne Fischer zu sehen.

Experte warnt vor "Ermüdung des Publikums"

Erst kürzlich warnte ein Experte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Helene Fischer ist omnipräsent. Die Verantwortlichen müssen aufpassen, dass dies nicht zur Ermüdung des Publikums führt", so Professor Martin Lücke von der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München. Weniger kann eben manchmal mehr sein.

Musikproduzent Thomas Stein hingegen sieht das Thema entspannt: "Wenn du mal zwei Millionen Platten verkauft hast, kannst du gar nicht verhindern, dass du omnipräsent bist", sagte er im Interview mit "Promiflash.de". "Klar, kann man immer drüber jammern, aber ich finde es toll, dass sie es geschafft hat."

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Übrigens: Wer trotz allem noch nicht genug von Helene Fischer hat, sollte am 1. Weihnachtsfeiertag das ZDF einschalten. In ihrer "Helene Fischer Show (20.15 Uhr) hat sie Stars wie Udo Jürgens, Peter Maffay und Take That zu Gast und wird mit Sicherheit genauso bezaubernd aussehen wie immer.