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Nina Hagen wird 60: "Seit Jahren fasse ich keinen Mann mehr an"


Punklady wird 60
Nina Hagen: "Seit mehr als zehn Jahren fasse ich keinen Mann mehr an"

Von dpa
Aktualisiert am 11.03.2015Lesedauer: 3 Min.
Nina Hagen blickt auf ihre fast 40-jährige Karriere als Musikerin und Schauspielerin zurück.Vergrößern des BildesNina Hagen blickt auf ihre fast 40-jährige Karriere als Musikerin und Schauspielerin zurück. (Quelle: dpa)
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Schrill, schräg und stimmgewaltig: Nina Hagen ist die deutsche Punk-Ikone. Im dpa-Interview zu ihrem 60. Geburtstag verrät sie "Leute, ich bin jetzt 60, ich finde das waaahnsinnig alt." Und schwärmt im gleichen Atemzug von sämtlichen Hochzeiten, auf denen sie derzeit tanzt. Allerdings werde es keine weiteren Skandalberichte über Liebschaften geben. "Jetzt bin ich 60, und seit mehr als zehn Jahren fasse ich keinen Mann mehr an. Jetzt habt Ihr alle keinen Grund mehr, Euch das Maul über meine Beziehungen zu zerreißen", erklärt sie energisch.

Sie ist schrille Punk-Lady mit Löwenmähne und Reizwäsche oder einfühlsame Brecht-Interpretin mit Klampfe und Ringelsöckchen. Sie ist schnoddrige Nervensäge in Talkshows oder engagierte Kämpferin für den Weltfrieden. Nur eines kann man sich bei der Kunstfigur Nina Hagen schwer vorstellen - dass sie älter wird.

Eine Tournee, eine neue Platte und zwei Kinofilme

Doch auch als 60-Jährige ist sie noch sehr umtriebig: Im Frühjahr geht sie auf Tournee nach Frankreich, noch in diesem Jahr soll in Zusammenarbeit mit dem deutschen Blues-Rocker und Produzenten Daniel Welbat ("WellBad") ein neues Album herauskommen, und in zwei Kinofilmen übernimmt sie die Hauptrolle, einmal zusammen mit ihren Kindern Cosma Shiva (34) und Otis (24). "Es gibt halt Regisseure, die Frauen in fortgeschrittenem Alter sehr schön finden, hihi."

Sie erfand sich immer wieder neu

Fünfzehn eigene Alben hat Nina Hagen in ihrer fast 40-jährigen Karriere herausgebracht und auf unzähligen anderen mitgewirkt. Vom legendären Debütalbum "Nina Hagen Band" (1978) bis zur hochgelobten Gospelplatte "Personal Jesus" (2010) und der jüngsten Polit-CD "Volksbeat" (2011) erfand sie sich immer wieder neu, steckte auch zahlreiche Flops, Rückschläge und Durststrecken weg. Geblieben sind ihre orgelnde Vier-Oktaven-Stimme und die mitreißende Energie.

Kreative Eltern

Geboren wurde sie 1955 als Tochter der bekannten Schauspielerin Eva-Maria Hagen und des Schriftstellers Hans Hagen in Ost-Berlin. Nach der frühen Trennung der Eltern wird der regimekritische Liedermacher Wolf Biermann als neuer Lebensgefährte der Mutter ihr Ziehvater. Auch sie gerät deshalb ins Visier der Stasi und darf - wohl aus politischen Gründen - nicht wie erhofft auf die Schauspielschule.

Wechselnde Bands und große Erfolge als Musikerin

Mit Schlagern wie "Du hast den Farbfilm vergessen" als Kultfigur der DDR-Jugend gefeiert, folgt sie 1976 mit ihrer Mutter dem ausgewiesenen Biermann in die Bundesrepublik. Sie macht mit wechselnden Bands Karriere und hat nach einem längeren Abstecher in die USA auch im Ausland Erfolg. 1985 spielt sie beim brasilianischen Festival "Rock in Rio" vor mehr als 100.000 begeisterten Fans.

Viele Schlagzeilen

In Deutschland sorgt immer wieder auch ihr Privatleben für Schlagzeilen: Angesprochen auf ihre häufig wechselnden Beziehungen zu jungen Männern sagt sie: "Ich war doch damals auch jung, als ich junge Männer geliebt habe. Aber jetzt bin ich 60, und seit mehr als zehn Jahren fasse ich keinen Mann mehr an. Jetzt habt Ihr alle keinen Grund mehr, Euch das Maul über meine Beziehungen zu zerreißen. Als alter Punk kotzt mich das total an, dass in der Öffentlichkeit über meine Beziehungen rumgelabert wird."

Eine konsequente Kunstfigur

Mit 54 Jahren ließ sie sich taufen, berichtete immer wieder von Ufo- und Gottes-Visionen. Riesenwirbel löste sie 1976 aus, als sie in der österreichischen Spätsendung "Club 2" recht anschaulich zeigte, wie Frauen sich selbst befriedigen können. "Es gibt wenig Kunstfiguren, die so konsequent Kunstfiguren sind", schrieb Thomas Nöske im Buch "Pop-Schamanismus" (1999). Nina Hagen mache die Unterscheidung von Masche und Echt hinfällig.

Der Glaube gibt ihr Kraft für soziales Engagement

Sie selbst wehrt sich gegen alle Schubladen. "Ich bin die Tochter von meiner Mama und von meinem Papa", sagt sie schlicht. "Und ich bin natürlich auch die Tochter vom Schöpfer." Der Glaube sei mit Triebfeder für ihr soziales Engagement: Die Sängerin setzt sich gegen Zwangspsychiatrie und für Pharmaopfer, gegen Tierversuche und für Menschenrechte ein.

Auf dem Weg nach Hause

Hat sie Angst vor dem Älterwerden? "Kann ich gar nicht haben, weil ich ja schon alt bin", antwortet sie. "Alt ist auch schön. Weil man die Gewissheit haben kann, dass man auf dem Weg nach Hause ist - dorthin, wo schon einige von meinen Liebsten ins ewige Leben abgeschwirrt sind."

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