Dagmar Berghoff: "Wer im Alter einsam ist, hat selbst Schuld"

Jahrelang standen Dagmar Berghoff, Jo Brauner und Wilhelm Wieben für die "Tagesschau" vor der Kamera. Mittlerweile haben die drei Kollegen der Nachrichtensendung den Rücken gekehrt, befinden sich in TV-Rente. Doch noch immer sehen sich die Moderatoren regelmäßig. Denn Freundschaften aufrecht zu halten ist besonders im Alter ein Muss.

"Die richtigen Freundschaften, die jahrzehntelangen, die muss man wirklich pflegen", verrät Jo Brauner im Interview mit der „Bild am Sonntag“. "Wenn man nichts miteinander unternimmt, auch mal einlädt, dann können alte Freundschaften wie ein Gummi spröde und rissig werden und am Ende reißen."

Vor allem ältere Menschen beklagen sich über die Einsamkeit. Dagmar Berghoff empfiehlt: "Rausgehen, ins Theater zum Beispiel. Wer im Alter einsam ist, hat selbst Schuld."

"Wir waren 14, davon leben nur noch vier"

Einsamkeit im Alter ist kein unabwendbares Schicksal. Die mittlerweile 73-Jährige musste sich mit der Zeit ebenfalls von vielen Freunden verabschieden. "In meinem Freundeskreis sind leider ganz früh viele gestorben. Wir waren 14, und davon leben noch vier. Die waren alle Anfang, Mitte 60, als sie starben. Das ist zu früh."

Dennoch lässt sich die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin nicht unterkriegen. "Da gehört auch Disziplin zu. Man darf nicht verlottern, nicht im Bett liegen bleiben, nur im Bademantel herumlaufen."

"Man lernt immer wieder Menschen kennen"

Der Freundeskreis von Wilhelm Wieben hingegen hat sich im hohen Alter noch einmal erweitert. "Man lernt immer wieder Menschen kennen hier in Hamburg. Und dann kann es passieren, dass man einander gefällt."