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Schriftsteller Martin Walser wird 90 Jahre


Martin Walser zum 90. Geburtstag

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 25.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Schriftsteller Martin Walser hält nicht viel von Geburtstagen.Vergrößern des BildesSchriftsteller Martin Walser hält nicht viel von Geburtstagen. (Quelle: dpa-bilder)
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Martin Walser hält nichts von Geburtstagen. Trotzdem wird er heute wohl zahlreiche Ehrungen und Glückwünsche erhalten haben. Denn mit Walser feierte einer der bedeutendsten deutschen Gegenwartsschriftsteller seinen 90. Ehrentag.

Geboren wurde Martin Walser 1927 als Sohn eines katholischen Gastwirts im bayerischen Wasserburg. Schon als Zwölfjähriger schrieb er erste Gedichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er unter anderem Literaturwissenschaft.

"Ehen in Philippsburg" erschien 1955

Seinen ersten Erzählband "Ein Flugzeug über dem Haus" veröffentlichte er 1955, den ersten Roman "Ehen in Philippsburg" 1957. Es folgten unzählige Werke, darunter Romane, Novellen, Theaterstücke, Gedichte, Essays, Hörspiele und Aufsätze.

Walser weiterhin hoch produktiv

Auch im hohen Alter ist Walser noch immer produktiv. In den vergangenen fünf Jahren erschienen unter anderem die Romane "Das dreizehnte Kapitel", "Die Inszenierung", "Ein sterbender Mann" und "Statt etwas oder Der letzte Rank" sowie mit "Meßmers Momente" der dritte Teil der Meßmer-Reihe.

Ans Aufhören hat Walser nie gedacht

Aufhören? Daran hat der Schriftsteller nie gedacht. "Als ich 30 Jahre alt war, habe ich gesagt: Was du mit 50 nicht geschrieben hast, das muss nicht mehr geschrieben werden. So borniert war ich damals. Jetzt sage ich: Ich schreibe etwas, was ich damals nicht hätte schreiben können", sagte Walser noch zu seinem 85. Geburtstag. Außer schreiben wisse er nichts mit sich anzufangen, also schreibe er halt.

"Ich hätte vielleicht Medikamente nehmen sollen"

Im Laufe seines Lebens ist Walser immer wieder mit zahlreichen Etiketten bedacht worden – er galt bei Kritikern als Kommunist, als Nationalist, sogar als antisemitisch. "Ich hätte mich nie um etwas Politisches kümmern sollen, sondern einfach Romane schreiben. Aber das habe ich nie gemacht. Ich hätte vielleicht ein Medikament nehmen sollen, irgendetwas Beruhigendes", meint Walser einmal.

"Monumentalisierung der Schande"

Eine der größten Kontroversen rief wohl seine umstrittene Rede zur Verleihung des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1998 in der Frankfurter Paulskirche hervor. Walser hatte damals von der "Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken" gesprochen.

Antisemitismus-Vorwürfe begleiten ihn

"Auschwitz eignet sich nicht dafür, Drohroutine zu werden, jederzeit einsetzbares Einschüchterungsmittel oder Moralkeule oder auch nur Pflichtübung." Für seine Worte erntete der Schriftsteller heftige Kritik – es entbrannte eine monatelange Diskussion über den Umgang mit der NS-Vergangenheit in Deutschland. Walser selbst musste sich immer wieder mit Antisemitismus-Vorwürfen auseinandersetzen.

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