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Vier dringende Fragen vor den Oscar-Nominierungen


Von Favoriten bis "MeToo"
Vier dringende Fragen vor den Oscar-Nominierungen

Von t-online, ap, JaH

22.01.2018Lesedauer: 4 Min.
Am 23. Januar werden die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben.Vergrößern des BildesAm 23. Januar werden die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben. (Quelle: dpa-bilder)
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Am Dienstag werden die Oscar-Nominierungen bekannt gegeben. Mit Spannung wird erwartet, welche Auswirkungen die "MeToo"-Bewegung auf die Verleihung des Filmpreises hat.

Wird die von zahlreichen Vorwürfen um sexuelle Belästigung und Missbrauch erschütterte US-Filmindustrie für einen Moment der feierlichen Ruhe innehalten? Oder wird noch mehr Öl ins Feuer gegossen, wenn die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Dienstagmorgen (Ortszeit) die Nominierungen für die Oscars bekannt gibt?

Wird die Academy wie in 85 ihrer 89 Jahre nur Männer in der Kategorie "Bester Regisseur" nominieren? Wird James Franco trotz der Vorwürfe mehrerer Frauen über sexuell unangemessenes Verhalten bei Dreharbeiten doch noch in die Kategorie "Bester Schauspieler" aufgenommen werden? Die "MeToo"-Debatte hat das Rennen um die begehrte Auszeichnung schon jetzt enorm geprägt. Deswegen blickt nicht nur die Filmbranche mit Spannung auf die Bekanntgabe der Nominierungen. Die wichtigsten Fragen dazu:

Gibt es Favoriten?

Nach dem Gewinn von vier Golden Globes hat Martin McDonaghs Krimidrama "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" die Rolle im Rennen um die Oscars eingenommen, die schon häufig auch ohne Auszeichnung endete: die des vielbeachteten Favoriten.

Bei der Verleihung der Preise der amerikanischen Film- und TV-Produzentenvereinigung musste sich der Streifen dem Fantasyfilm "The Shape of Water – Das Flüstern des Wassers" geschlagen geben. Das Werk von Regisseur und Produzent Guillermo del Toro wurde am Samstag als bester Film ausgezeichnet. Der Preis gilt als wichtiger Gradmesser für die Oscars, die am 4. März verliehen werden.

Umgekehrt war "The Shape of Water" jedoch bei den SAG Awards, den Filmpreisen des Schauspielerverbands, die am Sonntag vergeben wurden, in der Kategorie Beste Besetzung nicht einmal nominiert - "Three Billboards" ging mit dem Preis nach Hause, dazu auch noch mit der Auszeichnung für Frances McDormand als beste Schauspielerin und Sam Rockwell als bester Nebendarsteller.

Ebenfalls Chancen werden Greta Gerwigs "Lady Bird", Jordan Peeles "Get Out" and Christopher Nolans "Dunkirk" eingeräumt. "Lady Bird" ist dabei der einzige Film unter den Favoriten, der von einer Frau gemacht wurde.

Wie wird "MeToo" die Dinge verändern?

Oscar-Hoffnungen von Kevin Spacey bis Dustin Hoffman haben sich im Zuge der "MeToo"-Bewegung bereits zerschlagen. Franco wurden für seine Rolle in "The Disaster Artist" zumindest Außenseiterchancen eingeräumt, bis die Vorwürfe gegen ihn laut wurden. Angesichts der immer neuen Enthüllungen haben viele der stimmberechtigten Akademie-Mitglieder bis zur letzten Minute gewartet, um ihre Stimme abzugeben.

Besondere Aufmerksamkeit liegt auf der Kategorie "Bester Regisseur", für die in der Geschichte des Filmpreises erst vier Frauen nominiert wurden. Gerwig könnte die fünfte werden. Doch die Konkurrenz ist groß: Neben ihr werden den fünf Männern del Toro, Nolan, McDonagh, Peele und Steven Spielberg Chancen für einen der fünf Plätze eingeräumt.

Viel Zustimmung im Vorfeld hatte zudem Altmeister Ridley Scott erhalten, weil er nach dem Aufkommen der Vorwürfe gegen Spacey alle Szenen mit ihm aus dem Film schnitt und mit Christopher Plummer nachdrehte.

Werden die Oscars wieder von Weißen dominiert?

Vergangenes Jahr triumphierten Filme wie "Moonlight", "Fences" oder "Hidden Figures" mit afro-amerikanischen Darstellern – anders als in den beiden Jahren zuvor, als nur weiße Schauspieler nominiert worden waren. Bei den diesjährigen Nominierungen gilt es als unwahrscheinlich, dass sich 2015 oder 2016 wiederholen.

Daniel Kaluuya ("Get Out"), Mary J. Blige ("Mudbound") und Octavia Spencer ("The Shape of Water") werden gute Chancen für eine Nominierung eingeräumt, gelten aber in ihren Kategorien nicht als Favoriten für die begehrte, 34 Zentimeter hohe Goldstatue.

Viel wird auch davon abhängen, wie die Akademie "Get Out" aufnimmt. Es ist der einzige Streifen, dem ein Erfolg in der Königsklasse "Bester Film" zugetraut wird, in dem ein dunkelhäutiger Protagonist mitspielt.

Werden die Oscars die Globes übertrumpfen?

Unabhängig von den Nominierungen liegt noch eine ungewöhnliche Frage in der Luft: Werden die Oscars am 4. März womöglich nur ein biederer Nachfolger der Golden Globes? Eigentlich galten die Globes immer als General- und Kleiderprobe für das Event. Doch in diesem Jahr war das anders. Der Protest der weiblichen Gäste mit schwarzen Kleidern, die aufwühlenden Reden der Gewinnerinnen – all das gab der ersten großen Medienpreisverleihung der Ära nach Harvey Weinstein viel Gewicht und Aufmerksamkeit.

Oscar-Gastgeber Jimmy Kimmel, der die vom Sender ABC übertragene Zeremonie zum zweiten Mal hintereinander moderieren wird, erklärte, im derzeitigen Klima seien die zwei Monate zwischen den Globes und den Oscars wie ein halbes Leben. Er sei Globes-Moderator Seth Meyers sehr dankbar, dass er schon mal den Lackmus-Test gemacht habe. Das Problem sei jedoch die Zeit dazwischen. "Das ist jetzt, wie wenn man in eine heiße Badewanne steigt. Die wirkliche Temperatur weißt du erst, wenn du drinnen bist."

Ein Element der Globes wird den Oscars jedoch auf jeden Fall fehlen: Oprah Winfrey, die Schauspielerin und Talkshow-Moderatorin, die dort nach einer kämpferischen Rede zu Frauen- und Bürgerrechten bereits als Kandidatin für die US-Präsidentschaft ins Spiel gebracht wurde.

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