Zoff im Königshaus eskaliert: Spanische Infantin Cristina legt sich mit König Felipe an

Nach dem Entzug ihres Herzoginnen-Titels durch König Felipe VI. ist die spanische Infantin Cristina noch heftiger in Kritik geraten. Grund ist, dass die Schwester des Königs über ihren Anwalt behaupten ließ, von sich aus auf den Titel einer Herzogin von Palma de Mallorca verzichtet zu haben. Das Königshaus wies diese Version zurück und betonte, Felipe habe entschieden, seiner Schwester den Titel abzuerkennen.

Hintergrund des Titel-Entzugs durch König Felipe ist, dass Cristina wegen Beihilfe zum Steuerbetrug in zwei Fällen angeklagt ist. Sie ist das erste Mitglied des spanischen Königshauses, das vor Gericht gestellt wird. Den Hauptvorwurf der Geldwäsche gegen die Nummer sechs in der spanischen Thronfolge wurde im vergangenen November fallen gelassen.

Schreiben ging erst nach Titel-Entzug ein

Dem Königshaus zufolge ist das Schreiben von Cristinas Anwalt im Zarzuela-Palast erst eingetroffen, nachdem Felipe seine Schwester von der Aberkennung des Titels unterrichtet hat. Spanische Medien warfen der Infantin vor, in der Öffentlichkeit einen Zwist mit dem Staatsoberhaupt ausgelöst zu haben.

"Die Infantin legt sich öffentlich mit dem König an", schrieb die linksliberale Zeitung "El País". "So etwas ist in der Geschichte des Königshauses ohne Beispiel." Das liberale Blatt "El Mundo" sah in Cristinas Verhalten eine "rebellische Geste", und das konservative "ABC" hielt der Infantin vor: "Sie hat der Monarchie einen schlechten Dienst erwiesen."