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Prinz Henrik von Dänemark ist tot – Königin Margrethe II trauert


Königshaus in Trauer
Prinz Henrik von Dänemark ist tot

Von t-online, lc

Aktualisiert am 14.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Prinz Henrik von Dänemark: Im Alter von 83 Jahren ist er gestorben.Vergrößern des BildesPrinz Henrik von Dänemark: Im Alter von 83 Jahren ist er gestorben. (Quelle: dpa)
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Der dänische Prinz Henrik ist tot. Der schwer kranke Mann von Königin Margrethe starb am Dienstagabend in der Residenz Fredensborg bei Kopenhagen, wie das Königshaus mitteilte.

Die Königin und seine beiden Söhne seien an der Seite Henriks gewesen, hieß es in der Stellungnahme des Palastes. Der gebürtige Franzose wurde 83 Jahre alt. Prinz Henrik war Ende Januar ins Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben der Ärzte litt er an einem Lungeninfekt sowie an einem gutartigen Tumor im linken Lungenflügel.

Kronprinz Frederik brach Besuch in Südkorea ab

Am vergangenen Freitag hatte sich sein Zustand so verschlechtert, dass sein ältester Sohn, Kronprinz Frederik, seinen Aufenthalt bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea abbrach und nach Dänemark zurückkehrte, um bei seinem Vater zu sein. Auf eigenen Wunsch war Prinz Henrik erst am Dienstag nach Schloss Fredensborg verlegt worden, wo er die letzte Zeit vor seinem Tod verbringen wollte. Die königliche Residenz liegt rund 40 Kilometer nördlich von Kopenhagen.

Blickt man auf das Leben von Prinz Henrik zurück, so hatte er es nicht immer leicht. Die Dänen und er, das war keine Liebe auf den ersten Blick. Der Gemahl von Königin Margrethe II. war eben kein kühler Skandinavier, sondern ein französischer Lebemann, liebte das Savoir-vivre, gutes Essen und Wein. Mit Genuss ließen sich die Medien im Norden deshalb jahrzehntelang über den Prinzen aus dem Süden aus: Holpriges Dänisch, Liebesgedichte über einen Dackel und angeblich eigentlich schwul. "Er wurde wirklich gemobbt wie kein anderer", gab der frühere Hofreporter Bodil Cath einmal zu. Prinz Henrik jedoch ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Und das imponierte den Dänen schließlich doch – so sehr, dass sie ihn zuletzt richtig ins Herz schlossen.

"Der Start war ziemlich schwierig"

Graf Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat tritt 1967 in das Leben der Dänen. Die Hochzeit mit der damaligen Kronprinzessin Margrethe macht ihn zu Prinz Henrik. Er tauscht die Weinhänge seiner Heimat gegen den raueren Norden. "Der Start war ziemlich schwierig", gab er einmal in einem Interview zu. "Denn es ging ja nicht nur um den Wechsel von einem Land ins andere. Sondern auch um den Wechsel der Religion, des Namens, der Sprache, der Art zu denken, des Klimas. Das alles änderte sich, und zwar für immer."

Plötzlich heißt Henri Henrik – zumindest öffentlich. Ob auch Königin Margrethe ihn so nannte, ist nicht bekannt. In London lernen sich die beiden kennen, wo Henri als Diplomat für die Botschaft arbeitet. Zuvor studiert er Jura und Staatslehre in Paris und lernt sowohl Chinesisch als auch Vietnamesisch. Nach Vietnam, wo er die ersten fünf Jahre seines Lebens verbrachte, zieht es ihn immer wieder zurück.

Henrik ist Künstler, Weinliebhaber und Dichter. Zusammen mit seiner ebenfalls sprachgewandten Frau übersetzt er "Alle Menschen sind sterblich" von Simone de Beauvoir ins Dänische. Später veröffentlicht er mehrere Bände mit Gedichten auf Französisch, illustriert mit Aquarellen von Königin Margrethe.

2016 legte er den Titel "Prinzgemahl" ab

Mit Savoir-vivre allein ist Henrik jedoch nicht zufrieden. Mehrmals beklagt er sich bitterlich, dass ihm der Königstitel versagt bleibt. 2016 geht er in den Ruhestand und legt dabei auch den Titel "Prinzgemahl" ab. Ein Jahr später gerät er in die Schlagzeilen, weil er sagt, er wolle ohne den Titel "Königsgemahl" nicht neben der Königin bestattet werden.

Später wird klar: Zu diesem Zeitpunkt leidet Henrik bereits unter Demenz. Das Königshaus macht die Erkrankung wenige Wochen später publik. Henrik zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück, tauscht den ungemütlichen dänischen Winter gegen das warme Ägypten. Ausgerechnet hier zieht er sich zu Jahresbeginn eine Lungenentzündung zu. Später finden die Ärzte in seinem linken Lungenflügel einen gutartigen Tumor. Die Untersuchungen und Krankenhausaufenthalte schwächen den Prinzen.

Die Dänen litten mit dem Königshaus

Als das Königshaus mitteilt, es gehe ihm schlecht, und Kronprinz Frederik von den Olympischen Spielen nach Hause eilt, leiden die Dänen mit. Denn der Prinz ist inzwischen ja einer von ihnen. Dass er in seiner Hochzeitsrede in kaum verständlichem Dänisch klarmachte, dass er Tennis lieber mag als Fußball und Wein lieber als Bier, haben sie ihm längst verziehen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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