Wenn manch prominenter Mitbürger seinen Ruhm und auch die Ehre schwinden sieht, kommt heutzutage gewiss ein neues TV-Format daher, bei dem er sich zum Clown machen kann. In diese Kategorie fällt auch die neue Samstagabend-Unterhaltung auf ProSieben : Bei "Solitary – besieg dich selbst" kämpfen neun fast vergessene Helden des roten Teppichs gegen den eigenen Schweinehund. Und das ist auch nötig: Starsearch-Gewinner Martin Kesici, Turnerin Magdalena Brzeska oder Playboy-Bunny Doreen Seidel müssen neun Tage in einer acht Quadratmeter großen Wohnkapsel diverse Psychospiele ertragen und haben dabei nur das eine Ziel vor Augen: Nicht den roten Aussteiger-Buzzer zu drücken, möge die körperliche oder psychische Folter noch so groß sein. Und die konnte mit Hilfe der Musik von David Hasselhoff schier unerträglich werden, wie das erste Spiel des Abends zeigen sollte.
Als wären diese Voraussetzungen nicht schon Grund genug um durchzudrehen, übernehmen die Computerlady "Alice“ und ProSieben-Allzweckwaffe Sonya Kraus die Moderation der Promi-Tortour. Für diese sind die Brzeska, Seidel, Kesici, Ex-Soap-Star Kay Blöger, Sängerin Liza Li, Wrestler Murat Brosborus, Mister Germany Dirk Schlemmer, Extrem-Reporterin Funda Vanroy und Ex-DSDS-Teilnehmer Benny Kieckhäben eigens in die Traumfabrik Los Angeles gereist. Nach einem Verwöhn-Abend in einem Luxushotel startet für die neun Teilnehmer der Albtraum "Solitary“: Ein Paar Schuhe, ein einziges Outfit und ein paar Waschutensilien sind das Überlebenspaket für die kommenden neun Tage in absoluter Abgeschiedenheit. Und eigentlich reicht das auch völlig – die Promis sind in ihren Schuhschachteln ja auch ganz alleine.
Benny ist "Looser auf ganzer Linie"
Computerdame „Alice“ hat bei diesem Spiel nach eigenen Angaben „alles im Griff“ und das Ziel alle Prominenten in ihren neuen Behausungen in den Wahnsinn zu treiben. Und in ihren winzigen Kapseln ist das gar nicht so schwer: Die Bewohner müssen auf Knien in die bunt bemalten Isolationszellen kriechen – ein Bett ist nur vorhanden, wenn es „Alice“ will. Ansonsten gibt es noch eine spärlich eingerichtete Nasszelle, die kein Wellnessfeeling aufkommen lässt – und auch diese müssen die "Solitary“-Kämpfer auf allen Vieren betreten. Um das Programm zur Erniedrigung der C-Promiwelt zu vervollständigen, geben Sängerin Liza Li, Wrestler Murat Brosborus und Co. beim Einzug ihre Namen ab und sind von da an nur noch eine Nummer – nämlich die, die auf ihrer jeweiligen Wohnkapsel prangt. Und einen wagemutigen Teilnehmer verlässt nach nicht einmal einer Stunde der Mut: „Mir geht’s total schlecht“, klagt Benny Kieckhäben. Und so besiegeln Langeweile und Einsamkeit nach 60 Minuten seine knallharte Entscheidung und der aufgedonnerte Paradiesvogel rollt sein winziges Köfferchen ungeöffnet aus der acht-Quadratmeter-Unterkunft.
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Hasselhoff als Folterinstrument
Nach dem Einzug in die Kapseln und einem ausgedehnten Fitness-Check nach den Vorgaben von Computerstimme "Alice“ stand dann auch schon das erste Folterspielchen auf dem Plan. Eigentlich wollten die prominenten Kandidaten nur noch schlafen, schlafen, schlafen. Doch so einfach soll das bei "Solitary" nicht sein. Wer schlafen wollte, musste sich eine dreistellige Codenummer merken. Jede halbe Stunde wurde in ohrenbetäubender Lautstärke Hasselhoffs "Looking for an Freedom“ in einer Endlosschleife gespielt – erst nach Eingabe des richtigen Codes war wieder an etwas Nachtruhe zu denken. Natürlich wurde die Codenummer,die sich die Teilnehmer vor dem Einschlafen merken mussten, um dann den Hasselhoff-Wecker wieder abzustellen immer länger. Und so kam es bei fast allen Solitary-Promis bald zu einer Dauerbeschallung und einem nahenden Nervenzusammenbruch.
Gewinner und Verlierer
Martin Kesici vertippte sich als erster beim Wecker-Code und hielt doch tapfer durch, nicht den Ausstiegs-Buzzer zu drücken. Dagegen zeigte sich der schöne "Mister Germany“ Dirk Schlemmer als ausgesprochenes Zahlengenie. Auch die kniffeligste Aufgabe mit Zahlendrehern ließ ihn nicht verzweifeln und er fand immer wieder den richtigen Code. Schließlich wurden alle Prominenten von ihren akustischen Leiden befreit und die Nachruhe gewährt. Dieses Mal hatte noch niemand so gelitten, um den Buzzer für den Ausstieg drücken zu müssen. Doch Nervenzusammenbrüche und körperliche Grenzgänge werden in den kommenden Wochen folgen und die Zuschauer auf düstere Weise unterhalten. So kämpft ProSieben jetzt um die Zuschauergunst - anstatt mit Ekeltieren aus dem Dschungel werden die Promis einfach mit fiesen Foltermethoden malträtiert.